Die Dauerausstellung des Peenemünder Museums für Geschichte und Technik wird neu gestaltet. Wie das Schweriner Kultusministerium am Donnerstag mitteilte, haben Bund und Länder dafür insgesamt 10 Millionen Euro bereitgestellt. „Die HTM-Peenemünde ist ein wichtiger Schauplatz für die Aufarbeitung der widersprüchlichen deutschen Geschichte“, sagte Geheimdienstministerin Bettina Martin (SPD). Eine Modernisierung ist notwendig, um den Anforderungen der kritischen Analyse besser gerecht zu werden.
In Peenemünde wird am weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten einsatzfähigen Großrakete gearbeitet. HTM widmet sich der Erforschung der Geschichte der Herstellung und Verwendung dieser Waffen, die später während des Zweiten Weltkriegs gegen Großstädte in Westeuropa eingesetzt wurden. Dafür wurden KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter in Peenemünde eingesetzt. „Dieser Ort hat viele Menschenleben gekostet“, sagte Martin. „Bis zum Frühjahr 2027 wird hier eine zeitgemäße Dauerausstellung zur schwierigen Geschichte Peenemündes entstehen.“
Im Herbst 2021 ließ die Landesregierung den umstrittenen Plan zur Aufarbeitung des NS-Erbes Peenemünde zunächst fallen UNESCO-Weltkulturerbe. Bundeskanzlerin Manuela Schwesig (SPD) hatte zuvor einen entsprechenden Vorschlag angekündigt. Die Ankündigung erfolgte gegen den Widerstand der Linken im Schweriner Landtag, der den Plan als Geschichtsverzerrung kritisierte. Der Rückzug erfolgt während gemeinsamer Gespräche der beiden amtierenden Regierungsparteien Sozialdemokraten und Linke.