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Ausstellung zur Rechtsprechung der Weimarer Republik

Ab Freitag zeigt die Gedenkstätte Lindenstraße eine Sonderausstellung zur Potsdamer Gerichtsbarkeit während der Weimarer Republik. Ein Sprecher der Linden Street Memorial Foundation sagte am Donnerstag, die Show zeige „eine Diskrepanz zwischen einem rechtsstaatlichen System einerseits und der Realität des Justizrechts andererseits.“ Aus heutiger Sicht war in der Gerichtspraxis des Amtsgerichts Potsdam die damalige Tendenz einer „moderaten Rechts- und starken Linksneigung“ deutlich erkennbar.

Ausstellung „Der Blinde das rechte Auge… Politische Gerechtigkeit in Potsdam von 1919 bis 1933“ bis Januar 2024 soll laut Stiftung anhand von Objekten, zeitgenössischen Zeitzeugenberichten und Illustrationen zeigen, „wie der Wille dazu ist.“ Die Einführung einer politisch orientierten Justiz untergräbt das Rechtsbewusstsein der Menschen, verliert das Vertrauen in die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit und verringert die Akzeptanz demokratischer Beiträge.

Von 1933 bis 1945 war das Gedenkstättengebäude an der Potsdamer Lindenstraße ein Gerichtsgefängnis für politisch Verfolgte des NS-Regimes. Nach der Befreiung durch die Rote Armee diente es von 1945 bis 1952 als Gefängnis des Zentralen Sowjetischen Geheimdienstes und als Sitz des Sowjetischen Militärtribunals (SMT). Von 1952 bis 1989 war es Stasi-Untersuchungsgefängnis im Raum Potsdam.

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