Zwei Ausstellungen in Amberg und München widmen sich dem grafischen Werk des deutsch-österreichischen Künstlers Georg Baselitz. Im Januar feierte er seinen 85. Geburtstag. Mehr als 130 Drucke sind im Amberg Convention Center (ACC) ausgestellt. Die Show mit dem Titel „Revolt by Headstand“ läuft bis zum 20. September. Die Bildersammlung „George Baselitz-Marelade“ der Galerie moderner Gemälde zeigt die Entstehung des Künstlerbuchs „Marelade“. Die Ausstellung läuft vom 31. August bis 22. Oktober.
Baselitz gelang mit dem Umkehrbild der internationale Durchbruch. Das erste Werk „Upside Down Forest“ entstand 1969. Baselitz wollte mit Sehgewohnheiten brechen und einem Thema eine neue Dimension verleihen – nicht rein figurativ, aber auch nicht abstrakt. Wie eine Sprecherin erklärte, thematisiert das ACC dieses Thema in seiner Werkausstellung und konzentriert sich dabei auf die Serie der Radierungen und Holzschnitte. Diese Werke stammen von unterschiedlichen Leihgebern.
Der Ankündigung zufolge waren in der Münchner Ausstellung 148 Testdrucke zu sehen, die Baselitz für sein Künstlerbuch „Malelade“ angefertigt hatte. Darunter sind 41 großformatige Trockenradierungen. Probedrucke eröffneten Einblicke in den „flüchtigen Schaffensprozess“. Dies reicht „von der anfänglichen Verfestigung über Verzerrung und Überarbeitung bis hin zur eventuellen Entdeckung“. Ziel der Ausstellung ist auch eine Hommage an den Kunstmäzen Franz Herzog von Bayern, der in diesem Sommer 90 Jahre alt wird.
Georg Baselitz (eigentlich Hans-Georg Kern) wurde 1938 in Deutschbaselitz bei Dresden geboren. Die Verwüstungen und das Leid des Zweiten Weltkriegs prägten ihn. Nachdem er sein Kunststudium in Ostberlin abgebrochen hatte, zog er nach Westberlin, wo er sein Studium abschloss. Als junger Künstler löste sein Ölgemälde „Big Night in the Barrel“ einen Skandal aus und galt als obszön.
Baselitz feiert dieses Jahr seinen Geburtstag mit Ausstellungen auf der ganzen Welt. Der Künstler lebt in Salzburg.