Ein Zusammenschluss von Wohnungsunternehmen in Berlin könnte die Mieten in der Hauptstadt senken oder zumindest verhindern, dass sie steigen, schlägt eine neue Studie vor. Sozialisierung wirkt sich dreifach auf die Mieten aus, heißt es in einer am Dienstag vorgestellten Kurzstudie der linksnahen Rosa-Luxemburg-Stiftung: Sie “wirkt mietpreissenkend, sie ermöglicht einkommensschwachen Familien einen schnelleren Wohnungserwerb, sie kann der sozialräumlichen Segregation Berlins entgegenwirken».
Zu diesem Schluss kommen die Autoren der Studie, die Stadtsoziologen Matthias Bernt und Andrej Holm vom Leibniz-Institut für Raumgesellschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Dazu verglichen sie Mietdaten großer gemeinnütziger Wohnungsunternehmen mit Mietdaten der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft (LWU).
«Die Autoren rechnen damit, dass die Mieten für Sozialwohnungen gesenkt werden könnten, wenn die sechs So bewirtschaften landeseigene Immobilienunternehmen durchschnittlich 16 Prozent”, teilte die Stiftung mit.
Die Studie warnt jedoch auch davor, Sozialisation als einzige Lösung für das Problem zu verwenden. Berlins angespannter Mietmarkt. „Deshalb ist die Förderung des Neubaus und eine bessere Regulierung der Mieten nicht unnötig“, schreiben die Autoren. „Mittelfristig sind die zu erwartenden Effekte dieser beiden Bereiche jedoch geringer als die der Vergesellschaftung.“
In Berlin stimmte eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für die Vergesellschaftung großer Wohngruppen. Organisiert wurde die Entscheidung von der Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“. Der Senat setzte daraufhin einen Expertenausschuss ein, der die Eignung dieses Schrittes zur Lösung gravierender Probleme des Berliner Immobilienmarktes prüfen sollte.