Auftrag von Emirates stärkt Boeing
Die Erholung des Luftverkehrs von der Epidemie hat den Flugzeugherstellern mehr Bestellungen beschert, auch für große Langstreckenjets. Zum Auftakt der Dubai Air Show hat die arabische Fluggesellschaft Emirates einen Großauftrag über 95 Großraumjets beim US-Flugzeughersteller Boeing platziert.
Boeing hat insgesamt 176 Bestellungen für Passagierflugzeuge erhalten. Airbus, der weltgrößte Hersteller, hat lediglich Bestellungen für 30 Flugzeuge erhalten. Doch der DAX-Konzern ist dabei, mit Turkish Airlines einen Großauftrag über mindestens 240 Flugzeuge zu unterzeichnen.
Die Nachricht wurde an der Börse gut aufgenommen.
Boeing-Aktien fielen kurz nach Handelsbeginn. Ein bevorstehendes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping könnte dem US-Unternehmen den lang erwarteten Durchbruch beim Export des Mittelstreckenflugzeugs 737 Max bescheren. Der Airbus-Anteil in Frankfurt stieg zeitweise um fast 2 % und stieg zuletzt um fast 1 %.
Emirates bestellte 2019 90 Boeing-Großraumjets, darunter eine modernisierte neue Version der 777X, sowie fünf 787. Dubais „Dreamliner“. Der Aufschwung der 777X bietet dem amerikanischen Unternehmen einen Hoffnungsschimmer. Emirates hat derzeit insgesamt 205 Flugzeuge dieser Serie bestellt.
Das Unternehmen betreibt mehr Flugzeuge aus der Zeit vor 777 als jede andere Fluggesellschaft weltweit. Allerdings hat sie, wie alle anderen Interessierten, noch kein Exemplar der Neuauflage erhalten. Boeing hat die Auslieferung des ersten Flugzeugs aufgrund von Verzögerungen bei der Entwicklung und Zulassung sowie Schwierigkeiten mit anderen Flugzeugtypen um mehrere Jahre auf 2025 verschoben.
Der Zeitplan ist „erreichbar“, so Boeings Airline-Chef Stan Deal. Auch Lufthansa wartet schon seit längerem auf das erste Exemplar. Die Verzögerung hat die Hersteller Milliarden von Dollar gekostet.
Boeing punktet in Dubai auch mit seinem Dreamliner-Jet. Die arabische Billigfluggesellschaft gab auf der Messe ihre erste Bestellung für einen Großraumjet auf und wählte 30 787-9 Dreamliner-Flugzeuge aus.
Turkish Airlines will Airbus-Jets
Über einen Großauftrag der türkischen Staatsfluggesellschaft Airbus muss noch entschieden werden. Nach Angaben von Airbus haben sich die beiden Parteien grundsätzlich auf einen „großen Flugzeugauftrag“ geeinigt und hoffen, diesen in den kommenden Tagen bekannt geben zu können. Nach Angaben von Turkish Airlines handelt es sich bei der Übernahme um den Kauf von 355 Airbus-Flugzeugen, davon 240 Festbestellungen und 115 Optionsbestellungen.
Am Montag gab Airbus nur eine Bestellung der lettischen Fluggesellschaft AirBaltic bekannt. Das Unternehmen hat weitere 30 A220-Jets bestellt, das kleinste Modell von Airbus. AirBaltic hat sich nach eigenen Angaben zudem Kaufrechte für weitere 20 Flugzeuge gesichert.
Quelle: www.dpa.com