Der Logistikkonzern DHL verlängert das im Oktober gestartete Pilotprojekt zum Pakettransport über die Spree um mindestens ein weiteres Jahr. Das Unternehmen plant zudem, die Route von Spandau zum Westhafen um zwei weitere Haltepunkte am Humboldthafen am Hauptbahnhof sowie am Wikingerufer zu erweitern, wie es am Donnerstag mitteilte. «Außerdem sollen bis Ende des Jahres alle Voraussetzungen geschaffen werden, um eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen nahe der Oberbaumbrücke mit einem zweiten Solarschiff einzurichten», hieß es.
Der Pakettransport per Solarschiff über die Spree startete im Oktober. Seitdem wurden laut DHL täglich bis zu 350 Sendungen über diesen Weg CO2-neutral in der Hauptstadt zugestellt. Zum Vergleich: Pro Tag liefert der Konzern in Berlin rund 250.000 Pakete aus.
Die Pakete, die das 10,50 Meter lange und 2,50 Meter breite Schiff transportiert, kommen zunächst über die Straße im Paketzentrum Börnicke nordwestlich von Berlin an. Von dort bringt ein emissionsfreier Lastwagen die Lieferungen zum Südhafen Spandau, wo sie auf das Schiff verladen werden. Über die Spree geht es dann weiter in den Westhafen. Von dort bringen Zusteller auf elektrischen Lastenrädern die Pakete zu den Empfängern in der unmittelbaren Umgebung.
Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz will DHL nun in einem nächsten Schritt möglichst an den Haltepunkten des Solarschiffs entlang der Wasserstraßen mindestens zehn solarbetriebene Packstationen aufstellen. Der Genehmigungsprozess dafür werde in den nächsten Monaten beginnen.
Wie es im Bereich nachhaltiger Pakettransport langfristig weitergehe, hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagte Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket – unter anderem von der künftigen Post-Gesetzgebung. «Wir hoffen sehr auf tragfähige Rahmenbedingungen, die uns auch in Zukunft Investitionen von Post und Paket in Deutschland ermöglichen, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit», so Goerke.