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Audi gewinnt Markenklage gegen NIO

Audi
Die Ringe des Audi-Logos.

Audi hat vor dem Landgericht München einen Rechtsstreit mit dem chinesischen Autohersteller NIO über die Namen von zwei Elektroauto-Modellen gewonnen. Am Donnerstag untersagte ein Gericht Nio, weiterhin für Modelle namens ES6 und ES8 zu werben: Der Richter erklärte, es bestehe Verwechslungsgefahr mit den Audi-Modellen S6 und S8.

Das Hinzufügen des Buchstabens „E“ sorgt nicht wirklich für genügend Eindeutigkeit, da er als Abkürzung für „Elektro“ fast allgegenwärtig ist. Daher ist zu erwarten, dass viele potenzielle Autokäufer dies nur als Hinweis auf den Motortyp des Fahrzeugs sehen werden: Die Verbraucher könnten davon ausgehen, dass der ES6 die elektrische Version des S6 ist und dass beide Autos vom selben Hersteller stammen.

Dieses Urteil ist nicht rechtlich bindend. Ein Weilai-Sprecher sagte vor dem Urteil, dass Weilai in erster Instanz Berufung einlegen könne, wenn es den Fall verliere. Andernfalls muss der Autobauer die beiden Stromer umbenennen.

Im Oktober 2021 reichte Audi Klage auf Unterlassung von Werbung, Information und Schadensersatz ein und bezog sich dabei auf das Europäische Patentamt für seine Marken S6 und S8. Nio hat seine Elektroautos ES6 und ES8 bisher in China und Norwegen verkauft, hofft aber, sie auch in Deutschland auf den Markt bringen zu können. Der chinesische Autohersteller bestreitet eine Markenverletzung und argumentiert, dass die beiden Nios SUVs und die beiden Audis Limousinen seien.

Nio brachte in diesem Herbst seine elektrische Luxuslimousine, den ET7, in Deutschland auf den Markt. Andere chinesische Hersteller wie Polestar, BYD, Aiways, MG und Ora sind bereits hier. BYD will innerhalb von vier Jahren 120.000 Fahrzeuge in Deutschland verkaufen. Der Anteil chinesischer Autohersteller am deutschen Markt liegt immer noch im Tausendstelbereich. Aber 20 Prozent der von der Unternehmensberatung Berylls befragten deutschen Audi-, BMW- und Mercedes-Besitzer können sich grundsätzlich vorstellen, zur chinesischen Marke zu wechseln. Der Autovermieter Sixt will seine Flotte in den nächsten sechs Jahren um 100.000 BYD-Elektrofahrzeuge erweitern.

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