Auch die Deutschen gaben letztes Jahr weniger online aus. Der E-Commerce-Umsatz ging im vergangenen Jahr um rund 5 Prozent auf 101,7 Milliarden Euro zurück, berichtete der Branchenverband bevh.
„Vor allem in den Bereichen Mode, Hobby und Freizeit sowie Unterhaltungselektronik sind die Spontankäufe derzeit rückläufig“, sagt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Geschäftsführer des Verbands. Auf der anderen Seite waren die Verkäufe von Konsumgütern wie Lebensmitteln, Schönheitsprodukten und Arzneimitteln stabil.
Der Brutto-Warenumsatz im E-Commerce wird laut bevh im Jahr 2022 nominal um 8,8 % auf 90,4 Milliarden Euro sinken, also nicht inflationsbereinigt. Aber gleichzeitig stieg der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen wie Urlaubsbuchungen oder Konzertkartenverkäufen nach der Verhängung des Lockdowns in den ersten Jahren der Pandemie um 39,9 % auf 11,25 Milliarden Euro.
Der Online-Warenhandel stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Verkäufen vor der Pandemie immer noch um 24,5 %. Der Dienstleistungsumsatz hingegen war trotz Umsatzsteigerung um 42 % niedriger als 2019. Der Anteil des Online-Handels am gesamten Einzelhandelsumsatz wird von 14,3 % im Jahr 2021 auf 11,8 % im Jahr 2022 sinken. Im Non-Food-Handel sank der E-Commerce-Anteil von rund 20 % auf 15,4 %.
Präsident bevh: «deutliche Kaufzurückhaltung»
«Auch der Onlinehandel ist sich der Krise bewusst. Eine deutliche Kaufzurückhaltung, insbesondere bei Dingen, die nicht sofort benötigt werden, zeigt die aktuelle Verunsicherung der Menschen verbunden mit den steigenden Lebenshaltungskosten“, sagt Gero Furchheim, Präsident des bevh. Besonders betroffen war der Online-Handel mit Schuhen mit einem Minus von 16,6 %. und Bekleidung waren rückläufig. Dagegen stiegen die Umsätze mit Heimtierbedarf um 6,4 Prozent und die mit Lebensmitteln um 1,3 Prozent.
Trotz der jüngsten Rückschläge blickt die E-Commerce-Branche optimistisch in die Zukunft”, sagte Furchheim online Transaktionen Auswahl, Verfügbarkeit und Transparenz werden von den Kunden mittlerweile geschätzt und die Zufriedenheit mit dem Online-Kauf ist höher denn je.“ „Wenn sich die Rahmenbedingungen und das Verbrauchervertrauen verbessern, wird der E-Commerce weiter überdurchschnittlich wachsen. „Der bevh erwartet, dass der E-Warenhandel in diesem Jahr erneut um 4,8 % auf 94,7 Milliarden Euro wachsen wird.