- Asylsuchende bleiben auf hohem Niveau im Nordosten
Die Anzahl von Asylanträgen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich leicht verringert, aber auf hohem Niveau gehalten. Von Januar bis Juni dieses Jahres wurden 2.464 Anträge eingereicht, was ungefähr 130 weniger bedeutet als im Vorjahreszeitraum, wie das Innenministerium in Schwerin der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt hat.
Diese Zahl war in früheren Jahren deutlich niedriger. So gab es in der ersten Hälfte des Jahres 2022 etwa 1.900 Anträge und umgerechnet etwa 1.200 im Jahr 2021. In ganzem Jahr 2023 betrug die Anzahl der Anträge mehr als 6.000, was das höchste seit Jahren war.
Von den Anträgen stammten viele Menschen aus Syrien, Afghanistan und Türkei.
757 Anträge wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres von Menschen aus Syrien eingereicht, gefolgt von Afghanistan (547) und Türkei (213). Die Antragsteller kommen aus zahlreichen Ländern.
Laut einer Sprecherin des Ministeriums wird die Unterkunftskapazität im Land allmählich auf rund 2.400 erhöht, derzeit gibt es mehr als 1.200 an den beiden Standorten in Stern Buchholz in Schwerin und Nostorf-Horst (Ludwigslust-Parchim). Das Kabinett hat diese Entscheidung im Frühling getroffen.
"Gespräche wurden zwischen dem Eigentümer und Mecklenburg-Vorpommern über Mietverträge für zusätzliche Unterkunftsgebäude am Stern Buchholz-Gelände geführt. Die notwendigen Renovierungsarbeiten für diese Gebäude wurden teilweise aufgenommen," sagte die Sprecherin weiter.
SPD-Politikerin: Die Unterkunftslage im Land bleibt unzufriedenstellend
SPD-Innenpolitikerin Martina Tegtmeier betont: "Diese leichte Entspannung sollte nicht täuschen, denn die Unterkunftslage im Land bleibt unzufriedenstellend und die Zahlen können schnell steigen."
Proteste gegen Flüchtlingsunterkunftsstätten fordern Fortschritt in der Nordostregion, wie z.B. in der kleinen Stadt Upahl (Nordwestmecklenburg). Dieses Unterkunftslager sollte laut neuer Ankündigung nicht in Oktober, sondern nur im Sommer 2025 geschlossen werden.
Aufrufe zur Grenzsicherung
CDU und AfD im Landtag fordern eine konsequente Grenzsicherung. CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Peters sagte auf Anfrage: "Der Asylanspruch sollte idealerweise in einem dritten Land außerhalb der EU geprüft und gewährt werden. Zusätzlich sollten individuelle Asylrechte abgeschafft und durch festgelegte Quoten ersetzt werden."
AfD-Politiker Jan-Phillip Tadsen sagte: "Die entscheidende Frage für das Ende der illegalen Migration ist eine wirksame Grenzsicherung. Alle verfügbaren Kräfte von Landes- und Bundespolizei sollten ein sichtbares Stoppzeichen setzen. Das bedeutet, dass alle Personen, die in ein sicheres drittes Land wie Polen einreisen wollen, zunächst in Transitzentren festgehalten und dann zurückgeschickt werden müssen."
FDP-Politiker: Asylverfahren sollen rechtssicher und schneller gemacht werden
FDP-Fraktionsvorsitzender René Domke sagte, dass der Rückgang an Asylanträgen auf bundesebene viel höher gewesen sei als in MV. Die Landesregierung müsse sich mit den Bundesländern anpasen, die schneller und erfolgreicher gegen illegale Grenzüberschreitungen vorgegangen seien, Domke sagte. "Das Ziel ist nicht nur, die Anzahl der Antragsteller und Anträge zu reduzieren, sondern auch die Asylverfahren rechtssicher und schneller zu machen."
Der Geldkarte könnte im Herbst einführen.
Eine Geldkarte für Asylsuchende ist vorgesehen, um Zahlungen an Schmugglern oder Familien in Heimatländern zu verhindern, die Belastung für Gemeinden in Verwaltung zu reduzieren und die Anreizwirkung für unregelmäßige Migration zu mindern. Das Land hofft, seine Geldkarte für Asylsuchende im Herbst einzuführen - aber es war unsicher, ob es funktionieren würde. Laut dem verantwortlichen Innenministerium war eine vorläufige Entscheidung über den Vergabeschluss nach europaweiter Ausschreibung getroffen, gegen die ein unerfolgter Anbieter protestiert hatte.
Linkspolitikerin: Positive Wirkungen in den Vordergrund bringen
Steffi Pulz-Debler, Flüchtlingspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, sieht Mecklenburg-Vorpommern grundsätzlich gut positioniert in der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Es ist wichtig, die positiven Wirkungen hervorzubringen, sagte sie. "Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern benötigen Arbeit und Expertise aufgrund des Fachkräftemangels."
Constanze Oehlrich, Grüne-Fraktionsvorsitzende, sagte: "Es ist wichtig, dass die Menschen, die hier Schutz suchen, sicher hier sind. Im vergangenen Jahr hat es eine massiv zugenommene Anzahl an rechtsradikalen Gewaltverbrechen gegeben. Hier ruft das Landesregierung auf."
- Das Innenministerium in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, meldete eine Abnahme von Asylanträgen, aber sie bleiben auf hohem Niveau, mit 2.464 Anträgen von Januar bis Juni registriert.
- Syrien, Afghanistan und Türkei waren die Länder, aus denen viele Asylanträge stammten, mit 757 Anträgen aus Syrien alleine.
- Die Unterkunftskapazität in Mecklenburg-Vorpommern wird auf rund 2.400 erhöht, wobei die Besetzung über 1.200 liegt an zwei Standorten in Stern Buchholz und Nostorf-Horst (Ludwigslust-Parchim).
- Die SPD kritisierte die Unterkunftssituation in Deutschland, indem sie darauf hinwies, dass die derzeitige leichte Entspannung nicht verleiten solle, da die Zahlen schnell wieder ansteigen könnten.
- CDU und AfD im Landtag forderten konsequente Grenzsicherung, wobei der CDU-Fraktionsvorsitzende vorschlug, dass Asylanträge in einem dritten Land außerhalb der EU prüfen und genehmigen sollten.
- Der FDP-Politiker René Domke forderte, dass die Landesregierung sich den Bundesländern anpasst, die erfolgreich gegen illegale Grenzüberschreitungen vorgegangen sind, und die Anzahl der Anträge und Anwärter reduziert.
- Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Constanze Oehlrich betonte die Bedeutung der Sicherheit für diejenigen, die Schutz in Deutschland suchen, da es in letztem Jahr zu einem massiven Anstieg rechtsextremer Gewaltverbrechen gekommen war.
- Laut der Deutschen Presse-Agentur soll ein Zahlungsmittel für Asylsuchende eingeführt werden, um Zahlungen an Schmugglern zu verhindern, die Belastung für Gemeinden zu mindern und die Anreiz für unregelmäßige Migration zu reduzieren.
- Steffi Pulz-Debler, migrationpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, sah Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern als gut positioniert in der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen, hervorhebend die Notwendigkeit von Arbeit und Expertise im Land.