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Assoziation: Biogas wird als Energiequelle ignoriert

Ostdeutsches Energieforum tagt
Ein Windrad dreht sich neben einer Biogasanlage hinter einem Maisfeld westlich von Halle (Saale).

Nach Angaben von Branchenvertretern gibt es in Thüringen kaum Fortschritte beim Bau von Biogasanlagen. Thüringen verfüge derzeit über 276 Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von 144 MW, teilte der Netzwerk Erneuerbare Energien Thüringen (ThEEN) am Mittwoch in Erfurt mit. „Nur 11 Anlagen verarbeiten Biogas zu Biomethan, das als grünes Gas wichtiges Potenzial für industrielle Prozesse oder Mobilität bietet“, sagt Jana Liebe, Geschäftsführerin von ThEEN.

Thüringen relativiert damit nationale Trends. Im Jahr 2022 wird die landesweit installierte Leistung lediglich um 49 MW steigen. Prognosen gehen für dieses Jahr von einem Rückgang der Neuinstallationen aus. Der Branche fehlt das Verständnis dafür, warum eineinhalb Jahre nach Ausbruch des Angriffskriegs gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Gaskrise der Nutzung heimischer erneuerbarer Erdgasressourcen keine größere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die Produktion von Biogas und Biomethan machte im vergangenen Jahr nach Angaben des Fachverbands Biogas fast 11 % des deutschen Erdgasverbrauchs aus. Horst Seide, Vorsitzender des Biogasverbandes, kritisierte, dass „zu viele rechtliche Hürden und langsame Genehmigungsverfahren den dringend notwendigen Ausbau der Biogasnutzung in Deutschland behindern“. Der Betrag wird verdoppelt. Es besteht keine Notwendigkeit, mehr Energiepflanzen anzubauen, um Biogas zu erzeugen. „Gülle, organische Abfälle und landwirtschaftliche Nebenprodukte haben noch viel Energiepotenzial.“ Vor allem ländliche Gebiete profitieren von Biogas.

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