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Arzt wegen falscher Maskenzertifizierung für schuldig befunden

Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal
Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal.

In einem der größten Prozesse wegen gefälschter Maskenzertifikate werden am Montag (9:30 Uhr) Plädoyers und Urteile erwartet. Ein niedergelassener Arzt, der vor dem Amtsgericht Weinheim erscheinen muss, soll in mehr als 4.300 Fällen eine Befreiung von der Maskenpflicht aus medizinischen Gründen nachgewiesen haben, das Opfer aber nie gesehen, geschweige denn untersucht haben. Auch Arztangestellte stehen auf der Anklagebank. Letzterer erhielt laut Anklage wegen der Ausstellung gefälschter Gesundheitszeugnisse insgesamt 28.000 Euro, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eingezogen werden sollten.

Hintergrund war laut Staatsanwaltschaft die politische Haltung der Regierung. Der Angeklagte stammt aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis). Darin wird argumentiert, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Corona-bedingten Beschränkungen unangemessen und verfassungswidrig seien. Insbesondere hat sich der Beschuldigte wiederholt gegen die Maskenpflicht bei Demonstrationen und auf der Videoplattform YouTube ausgesprochen. Das hat sie vor Gericht eingeräumt.

Der 59-Jährige wurde von Rechtsanwalt Ivan Künnemann als Vertreter des umstrittenen Mediziners Bodo Schiffmann verteidigt, der auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte ablehnte, die ungeprüften Personen eine Maskenpflicht ausstellen. Unter anderem aufgrund dieser Vorwürfe hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg Anklage gegen den bekannten Sinsheimer Impfgegner erhoben. Auch seiner Frau wurde vorgeworfen, falsche Bescheinigungen ausgestellt zu haben.

Das Ausstellen eines falschen Gesundheitszeugnisses wird mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder Geldstrafe geahndet. Der 47-jährige Arztangestellte wurde wegen Beihilfe angeklagt. Verteidigt wurde sie von der Heidelberger Anwältin Beate Bahner, einer bekannten Kritikerin der Corona-Politik. Sie warnte vor den medizinischen Risiken der Impfung von Menschen und den rechtlichen Konsequenzen für die Impfung von Ärzten. Auch gegen die baden-württembergische Corona-Verordnung ist der Fachanwalt für Medizinrecht in mehreren Klagen vor dem Verwaltungsgerichtshof vorgegangen – jedoch stets ohne Erfolg. Auch ihr Antrag beim Bundesverfassungsgericht auf eine einstweilige Anordnung, die auf alle Corona-Regelungen der 16 Bundesländer abzielt, scheiterte.

Ob der Prozess in Weinheim tatsächlich am Montag enden kann, ist unklar. Die Anhörung wurde auf Antrag der Verteidigung zweimal verschoben. Der letzte Termin war am 12. Dezember, und der Verteidiger behauptete, er könne den Prozess nicht bestehen, und reichte dann Beweise ein.

Mitte November 2022 wurde ein Arzt des Amtsgerichts Passau in 24 Fällen zu einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe von 50.000 Euro wegen Ausstellung von ungeprüften gefälschten Maskenausweisen von Schülern verurteilt. Das lässt den Richter inmitten von Berufungen von Staatsanwälten aus, die eine zweijährige Haftstrafe ohne Bewährung und ein vorübergehendes Berufsverbot fordern.

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