Der Präsident des Architektenverbandes Baden-Württemberg hat die Bundesregierung angesichts der Wohnungsnot in Deutschland aufgefordert, die Bauordnung zu überarbeiten. Markus Müller vom Heilbroner Sound und Südkurier (Donnerstag) sagte, die Rechtskraft der Bebauungspläne müsse dringend eingeschränkt werden. Das Wissen über nachbarschaftsorientierte Wohnphilosophien und Umwelt- oder Emissionskontrollvorschriften hat sich verändert. Für den Bebauungsplan gilt das Recht zum Zeitpunkt der Planerstellung. Diese werden jedoch den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen.
Mueller sagte der Zeitung, dass es beim Wohnungsbau nicht darum gehe, ein wenig Wohlstand zu schaffen. „Der Punkt ist, dass wir seit dem Jahr 2000 halb so viele Häuser wie neue Häuser im Land gebaut haben. Deshalb müssen wir darüber reden, wie wir vernünftig und verantwortungsvoll mit dem Flächenverbrauch umgehen können.“ „Wir müssen so sparsam wie möglich sein“, sagte er. „Draußen nehmen wir den fruchtbarsten Löss von den Bauern, den wichtigen Weinregionen in Heilbronn oder den Früchten am Bodensee.“
Man muss darüber nachdenken, wo noch mehr hinzugefügt oder dichter gebaut werden kann. „Wenn das nicht ausreicht, kann man durchaus über andere Gebietsausweisungen diskutieren, aber mit allen Seiten im Hinterkopf“, sagte Müller. „Der einfache Ansatz, einfach in die Wiesen und Felder zu gehen, ist nicht mehr die neueste.“
Allerdings warnte Müller, dass die Debatte nicht ideologisch sein dürfe, sie dürfe kein Entweder-Oder sein. Es gibt genügend Städte in Baden-Württemberg, die das bereits geschafft und klug abgewogen haben.