In Thüringen beginnen immer mehr Rentner ins Berufsleben. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in der Altersgruppe ab 65 Jahren hat sich im vergangenen Jahrzehnt mehr als verdreifacht, teilte die Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen am Dienstag mit. Die Zahl der Miniarbeiter in dieser Altersgruppe stieg um 63 %.
Im vergangenen Jahr waren in Thüringen mehr als 28.000 Menschen im Rentenalter in Minijobs beschäftigt, knapp 9.360 hatten sozialversicherungspflichtige Jobs. Die Beschäftigung in der Altersgruppe der 60- bis unter 65-Jährigen ist zwischen 2012 und 2022 um mehr als 80 % gestiegen. Als Gründe dafür sieht das Regionalbüro die wachsende Zahl älterer Menschen, die Anhebung des Renteneintrittsalters und die grundsätzlich gestiegene Erwerbsbeteiligung älterer Menschen.
Der Grund dafür ist, dass die Analyse oft mehr als nur finanzieller Natur ist, heißt es in einem kurzen Bericht, der 2022 vom Institute for Labor Markets and Occupations veröffentlicht wurde. Demnach werden die Freude an der Arbeit, das Bedürfnis nach sinnvollen Aufgaben und sozialer Interaktion als Gründe genannt, warum ältere Menschen weiterhin arbeiten.
Laut Arbeitsmarktexperten nimmt der Anteil älterer Arbeitnehmer weiter zu. Ihre umfangreiche Berufserfahrung sei aufgrund des Bedarfs an hochqualifizierten Experten und des demografischen Wandels wertvoll.
Zur Gesamtzahl der Rentner in Thüringen machte die Landesverwaltung keine Angaben. Beim Vergleich der Bevölkerungsdaten des Statistischen Landesamtes Erfurt wird deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Generation ab 65 Jahren noch keiner bezahlten Beschäftigung nachgeht. Im Jahr 2020 lebten im Freistaat 566.200 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter, bis 2025 soll diese Zahl auf 596.500 ansteigen.