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Arbeitgeber: Verdi-Forderung «nicht zu verkraften»

Die Gehaltsforderung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist nach Ansicht der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich nicht verkraftbar. Die Arbeitgeber äußerten sich damit am Donnerstag zu den großflächigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst.

Die Forderung nach einer Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro monatlich entspreche einer durchschnittlichen Lohnerhöhung um 15 Prozent und in den unteren Lohngruppen von bis zu 25 Prozent, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Langenbrinck in Wuppertal der dpa.

Bundesweit würde dies Mehrkosten von über 15 Milliarden Euro jährlich bedeuten. Zu den aktuellen Warnstreiks sagte Langenbrinck: «Wir hatten gerade erst den Auftakt der Tarifverhandlungen. Da ist ein zweitägiger Warnstreik schon ungewöhnlich.» Die Arbeitgeber strebten einen Tarifabschluss in der dritten Verhandlungsrunde an.

Dagegen nannte Stephanie Peifer vom Verdi-Bezirk Verdi-Bezirk Düssel-Rhein-Wupper die Forderung «bescheiden». In einer Stadt wie Düsseldorf werde es für die Beschäftigten der unteren Lohngruppen immer schwieriger, ihr Leben zu finanzieren.

Dass die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt hätten, sei respektlos und Ausdruck mangelnder Wertschätzung. «Die Räder stehen still. Auf den Betriebshöfen brodelt es. Die Streikbereitschaft ist enorm», sagte Peifer.

Vor dem Düsseldorfer Rathaus kamen mehrere hundert Demonstranten zusammen. Gewerkschaftsredner merkten an, dass die Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr die historisch höchsten Reallohnverluste hätten hinnehmen müssen.

Neun von elf Verdi-Bezirken in NRW beteiligten sich am Donnerstag an dem Ausstand, wie ein Verdi-Sprecher in Düsseldorf sagte. In NRW sind nach Gewerkschaftsangaben 640 000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen.

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