Die Arbeiten an der neuen Schleusenkammer für den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel kommen nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsstraßenverwaltung des Bundes (WSV) gut voran. So werde die Betonierung der Schleusenkammersohle in Kürze beginnen, teilte die Projektleiterin im Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal, Annemarie Brandt, am Montag mit. Seit dem Frühjahr seien rund 200 000 Kubikmeter Klei und Schlick aus der Baustelle gebaggert worden. Brandt nannte die für Ende 2026 geplante Freigabe der fünften Schleusenkammer einen wichtigen Schritt zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Transportlogistik in Nordeuropa.
Die Baumaßnahme ist ein Baustein zur Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Die fünfte Schleusenkammer wird 360 Meter lang und 45 Meter breit. Der Bau kostet nach WSV-Angaben rund 1,2 Milliarden Euro. 2020 befuhren den Angaben zufolge etwa 25.000 Schiffe den Kanal, der als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt gilt. Bisher wird der Verkehr über zwei kleine Schleusen aus dem Jahr 1895 und zwei große Schleusen aus dem Jahr 1914 abgewickelt. Die Schleusen sind nötig, um den Unterschied des Wasserstandes im Kanal und der Elbe auszugleichen. Der Wasserstand in der Elbmündung schwankt mit Ebbe und Flut.