In saarländischen Apotheken tauchen seit Tagen immer mehr gefälschte Rezepte für das Diabetesmittel Ozempic auf. «Die Zunahme gefälschter oder angeblich insbesondere im osteuropäischen Ausland ausgestellter Verordnungen ist bedenklich», teilte der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, Manfred Saar, am Freitag in Saarbrücken mit. Die Apotheken würden alles tun, um Ozempic den Patienten zukommen zu lassen, die es wirklich benötigten. «Es ist eine Schande, dass kranke Patient:innen nicht versorgt werden können, weil «Mitmenschen» meinen, auf diesem Weg abnehmen zu müssen», teilte Saar mit.
Ozempic ist ein auf dem Wirkstoff Semaglutid basierendes Präparat des Herstellers Novo Nordisk. Es ist in Deutschland als Diabetes-Medikament zugelassen. Der Wirkstoff kann aber auch als Abnehmmittel insbesondere bei stark übergewichtigen Menschen eingesetzt werden.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Apotheken jüngst um Mithilfe gebeten, da Fälschungen von Ozempic im Großhandel aufgetaucht sind. Demnach sollen alle Apothekenteams bis auf Weiteres die Packungen vor der Abgabe an die Patienten öffnen und prüfen. Bei den enthaltenen Pens (Ampullen) könnten Original und Fälschung optisch unterschieden werden, hieß es.
Die Saar-Apotheken sagten ihre Unterstützung zu. «Der Aufwand für die Apothekenteams ist nicht zu leugnen – aber den übernehmen wir aus Verantwortung für unsere Patientinnen und Patienten gerne», teilte der Kammerpräsident weiter mit. Bisher sei nicht bekannt, ob die Fälschungen in Deutschland Patienten erreicht hätten.