zum Inhalt

Antisemitismus: Riesenjob für bayerische Terrorermittler

Georg Eisenreich
Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern.

Die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hat im vergangenen Jahr so ​​viele antisemitische Straftaten bearbeitet wie noch nie. „Die Zahl der Verfahren wegen antisemitischer Straftaten ist von 68 im Jahr 2021 auf 104 im Jahr 2022 gestiegen, ein alarmierendes Niveau“, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Mittwoch in München. Gleichzeitig wird es im Bereich Islamismus im Jahr 2022 einen deutlichen Rückgang geben – von 130 auf 67 Fälle.

Insgesamt hat die Zentralstelle (ZET) im vergangenen Jahr 497 Ermittlungen abgeschlossen – ein neuer Höchststand. „Insgesamt hat ZET seit seiner Gründung vor sechs Jahren mehr als 3.000 Eingriffe durchgeführt“, sagte Eisenreich.

Als Beispiel für eine erfolgreiche Klage nennt Eisenreich den Angriff auf den verbotenen Verein „Deutsche Blut- und Ehrenkammer“. Im August 2022 verurteilte das Erste Landgericht München die neun Angeklagten endgültig zu Geld- und Freiheitsstrafen. Der Zentralstelle gelang es, die Organisationsstruktur der bayerischen Rechtsradikalen aufzudecken.

Dank ZET kann auch ein Münchner Waffenlieferant festgenommen und verurteilt werden, weil er aus Kroatien importierte Kriegswaffen an Rechtsextreme, sogenannte Reichsbürger und Rockmusiker verkauft hat. Das Büro bearbeitete auch den Fall eines jungen Mannes vom November 2021, der andere Passagiere im ICE mit einem Messer angriff. ZET konnte die islamischen Motive der ICE-Angreifer nachweisen.

Die Zentralstelle führt besonders prominente Strafverfahren im Bereich Extremismus und Terrorismus. Es arbeitet eng mit dem Bayerischen Landeskriminalamt und anderen polizeilichen Fachbehörden zusammen. Gleichzeitig ist das ZET die zentrale Schnittstelle zwischen der Justiz der Freistaaten und der Generalbundesanwaltschaft sowie dem Landesamt für Verfassungsschutz. Seit seiner Gründung hat sich die Zahl der Ermittler von fünf auf zehn verdoppelt. Derzeit gibt es sieben männliche Staatsanwälte und drei weibliche Staatsanwälte.

Kommentare

Aktuelles