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Antisemitismus in Deutschland: Scholz steckt in der Klemme

Olaf Scholz stand im Mittelpunkt eines Skandals zwischen Israelis und Palästinensern. Er unterstützte den Antisemitismus in Deutschland nicht, jedoch wurde nicht wenig Kritik ihm gegenüber geäußert.

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Der Vorfall ereignete sich bei einer Pressekonferenz mit dem palästinensischen Staatsoberhaupt Mahmud Abbas. Auslöser war eine Frage eines Journalisten. Ein Medienvertreter fragte Abbas, ob er den 50. Jahrestag des Attentats von München feiern werde.

Der Anführer palästinensischer Autonomiegebiete beantwortete diese Frage nicht, sondern griff Israel stattdessen mit Kritik an. Er sagte, dass die Armee des jüdischen Staates seit 1947 „50 Massaker an Palästinensern, 50 Holocausts“ verübt habe. Danach forderte er Israel auf, nicht „in der Vergangenheit zu graben“, wenn das Land zumindest eine Art Frieden mit Palästina aufrechterhalten wolle.

Antisemitismus in Deutschland. Foto: Piotr Wytrazek/shutterstock.com

Ist Antisemitismus in Deutschland akzeptabel?

Der israelische Ministerpräsident Yair Lapid reagierte sehr scharf auf diese Äußerung. Der Sohn eines Überlebenden der 1940er-Jahre twitterte, Abbas’ Worte seien “nicht nur moralisch abstoßend, sondern ungeheuer falsch”. Dass solche Worte auf deutschem Boden zu hören sind, ist eine Schande. „Die Geschichte wird Abbas niemals vergeben“, schrieb Lapid.

Auf die Aussage des palästinensischen Kollegen auf der Pressekonferenz, die damit endete, ging Scholz nicht direkt ein. Später sagte der Kanzler der Bild-Zeitung, er sei empört über diese Worte. Er erklärte, dass “für die Deutschen jede Rechtfertigung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel ist”.

Trotzdem wurde Scholz von anderen Politikern in Deutschland kritisiert. Der CDU-Abgeordnete Armin Laschet sagte, Abbas’ Worte seien “das Schlimmste, was jemals in einem Gespräch mit dem Kanzlerin gefallen wäre”. Noch schärfer äußerte sich CDU-Chef Friedrich Merz. Seiner Meinung nach hätte Scholz den Palästinenserführer sofort bitten sollen, “die Pressekonferenz zu verlassen”.

Der palästinensische Terroranschlag bei den Olympischen Spielen in München fand im September 1972 statt. Durch Mitgliedern der Gruppe “Schwarzer September” wurden 11 Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft, ein deutscher Polizist sowie fünf Soldaten getötet.

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