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Antisemitismus: BFV prüft Schritte gegen CFC Hertha 06

Antisemitismus im Berliner Fußball
Ein Davidstern hängt an einer Wand im Gebetsraum einer Synagoge.

Der Berliner Fußball-Verband (BFV) untersucht die Antisemitismus-Vorwürfe rund um den Verein CFC Hertha 06. «Wir sind dabei, die Situation rechtlich prüfen zu lassen», sagte BFV-Präsident Bernd Schultz der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Am Montag wird Schulz mit dem ersten Vorsitzenden des Charlottenburger Vereins, Ergün Cakir, zu einem Gespräch zusammen kommen, wie Cakir der dpa sagte.

Bei einem A-Jugendspiel zwischen Hertha 06 und dem TuS Makkabi gab es im November 2022 Ausschreitungen und antisemitische Ausfälle. Infolgedessen wurden zwei Jugendspieler für zwei Jahre gesperrt, darunter der Sohn von Cakir. «Mein Sohn wird sein Leben lang die Juden hassen», hatte sich Cakir in einer Dokumentation der ARD, die Ende Januar ausgestrahlt wurde, geäußert.

Außerdem sagte er in dem Beitrag: «Wenn man mit jemanden reden will, da gibt es keinen, mit dem man sich hinsetzen kann und reden kann, sondern die sagen von vornherein: Wir sind Juden, wir haben das Recht, wir können alles machen, was wir wollen. Was mich enttäuscht von den Deutschen, dass die da mitspielen.»

Gegenüber der dpa sagte der Bauunternehmer nun, dass der Hass deshalb lebenslang sei, da sein Sohn keinen Fußball spielen dürfe. Außerdem hätte Cakir eine andere Strafe als eine Sperre sinnvoller gefunden, bei der zugleich versucht werde, Antisemitismus abzubauen. Vor Gericht habe sich Cakir bei den anwesenden Mitgliedern von Makkabi ebenso entschuldigt wie sein Sohn, sagte Cakir.

Beim Makkabi-Vorstand Michael Koblenz und anderen Vertretern seien solche Entschuldigungen nicht angekommen. Koblenz ließ über einen Vereinsvertreter ausrichten, dass er bedingt durch mehrere Vorfälle mit diversen Mannschaften mit dem Vorsitzenden von Hertha 06 nichts mehr zu tun haben möchte. 

Auch am vergangenen Wochenende war es beim Spiel in der Oberliga Nord zwischen Hertha 06 und Makkabi (0:1) erneut zu Turbulenzen gekommen, weil die Gäste ihr Spiel aufzeichnen wollten, Cakir aber auf Bitten seiner Mannschaft die anwesende Polizei bemühte, die Kameras wieder abzunehmen.

BFV-Präsident Schultz wird zu Wochenbeginn im Gespräch mit Cakir die Lage ausführlich besprechen und auch mögliche Konsequenzen für den Oberligisten, der vor der Saison den Aufstieg in die Regionalliga Nordost als Ziel ausgegeben hatte, aufzeigen. Bereits am Freitag hatte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Sportstadträtin, Heike Schmitt-Schmelz, auf der Webseite des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf nachhaltige Konsequenzen «bis zum Entzug der Sportflächen und auch der öffentlichen Sportförderung» gefordert.

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