Das Gesundheitssystem in Deutschland mag weltweit bekannt sein, aber eines steht sicher fest – es ist teuer. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung sowie der Pandemie, die Chaos in Krankenhäusern, Pflegeheimen und der Gesellschaft insgesamt ausgelöst hat, steigen die Gesundheitsausgaben in Deutschland weiter an.
Wachstum der Gesundheitsausgaben in Deutschland
Nach neuesten Schätzungen hatten obligatorische Krankenversicherungsorganisationen wie die TK und AOK in diesem Jahr ein Finanzloch von etwa 17 Milliarden Euro zu bewältigen. Das bereitet Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) keine Ruhe, und er hat Pläne entwickelt, die es diesen Versicherungsunternehmen ermöglichen, Zusatzbeiträge zu erheben (was bedeutet, dass die Menschen mehr zahlen werden) und die verpflichtende Einführung von Arzneimittelrabatten.
Lauterbach plant auch, 14,5 Milliarden Euro aus der Staatskasse in die gesetzlichen Versicherungsunternehmen zu stecken und Geld aus dem zentralen Gesundheitsfonds sowie aus den eigenen Reserven der Versicherer zu nehmen. Allerdings könnte dies nicht ausreichen.
In dieser Woche warnte Lauterbach, dass weitere Erhöhungen der Krankenversicherungsbeiträge “praktisch unvermeidlich” seien.
Unterdessen plant das Gesundheitsministerium gemäß dem Gesetzentwurf, die Kosten für die Pflegeversicherung zu erhöhen, um das große Defizit im Pflegesystem auszugleichen.
Die monatlichen Beiträge könnten ab dem 1. Juli 2023 um 0,35% steigen. Angesichts der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten im vergangenen Jahr sind solche geplanten Erhöhungen unerwünscht. Aber anscheinend gibt es ohne eine radikale Reform des Systems, die von einigen vorgeschlagen wird, keine anderen Lösungen auf dem Tisch.