Die als Fotomotiv bei Touristen beliebten Bronzeschweine in der Bremer Sögestraße haben am Freitag temporären Nachwuchs bekommen: Ein anonymer Künstler stellte neben der Sau und ihren vier Ferkeln ein weiteres dazu. Es besteht einem im Internet verbreiteten Video mit dem Titel «Wurstgate» zufolge aus tiefgekühlten, zusammengepressten Wurstscheiben. Neben der Skulptur liegen auf dem Boden zahlreiche leere Wurstverpackungen.
In dem Video ist zu sehen, wie aus Mülltonnen volle Wurstverpackungen herausholt werden und aus dem Inhalt das Ferkel gestaltet wird. Unterlegt ist das Video mit dem Lied «Fleisch ist Fleisch», gesungen von Comedian Matze Knop und dem Unternehmer Clemens Tönnies.
Der anonyme Künstler, der sich in sozialen Medien «i_am_mohamed_smith_» nennt und in der Hansestadt als «Bremer Banksy» bekannt ist, hatte mit einer anderen Skulptur bereits vor drei Jahren für Aufsehen in der Hansestadt gesorgt: In den Wallanlagen stand plötzlich die Bronzefigur eines alten, gebeugten Mannes, einen echten Einkaufswagen vor sich her schiebend. Nach einigem Hin und Her mit der Kulturbehörde bekam die Figur ein Bleiberecht. Beim britischen Streetart-Künstler Banksy gehört es zum Konzept, unerkannt seine sozialkritischen Wandgemälde zu hinterlassen.
Am Freitag zückten Passanten ihre Mobiltelefone, um Fotos von dem rosa Schwein inmitten der Bronzeplastik des Bildhauers Peter Lehmann zu machen. Eine Frau, die mit ihrem Fahrrad vorfuhr, sagte, sie habe von der Aktion im Internet erfahren. Schnell habe sie sich auf dem Weg zur Arbeit das Fleischschwein mit eigenen Augen ansehen wollen: «Man weiß ja nicht, wie lange das noch steht.» Da hat sie wohl recht. Der anonyme Künstler schrieb im Internet: «Liebe Bremer/innen! In der Sögestraße steht eine neue Skulptur. Kommt schnell und schaut sie euch an. Sie wird nicht lange stehen.» Auch die Polizei kam vorbei, um sich ein Bild von der Situation zu machen, wie eine Sprecherin sagte.