Der Stahlhersteller Arcelormittal kann mit der Planung neuer Anlagen für eine klimafreundlichere Stahlproduktion an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt beginnen. Das Bundeswirtschaftsministerium habe einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn für das Projekt zugelassen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das bedeutet, Arcelormittal muss nicht bis zur Genehmigung der Europäischen Kommission für die staatlichen Beihilfen warten, sondern kann auf eigenes Risiko Planungsaufträge erteilen.
Der Stahlhersteller will mit klimaneutral hergestelltem Wasserstoff zunächst Eisenschwamm produzieren, aus dem dann CO2-armer Stahl hergestellt werden kann. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben 2021 einen Förderantrag für das rund 2,5 Milliarden Euro teure Investitionsprojekt gestellt. Der Bund und Bremen wollten das Vorhaben fördern sobald die Brüsseler Förderzusage vorliege, so das Unternehmen.
In den Werken in Bremen und Eisenhüttenstadt leite das Unternehmen nun die nächsten Schritte ein, um den Bau der Anlagen vorzubereiten, sagte der Chef von Arcelormittal Deutschland, Reiner Blaschek, laut Mitteilung. «Das wird uns dabei unterstützen, die Umstellung der Produktionsweise – die einen kompletten Technologiewechsel erfordert – zu erreichen.»
Arcelormittal hat das Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids CO2 bis 2030 in Europa um 30 Prozent zu senken und Stahl bis 2050 weltweit klimaneutral herzustellen. Dazu sollen bis 2026 an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt zwei Hochöfen durch modernere Technologie ersetzt werden. Arcelormittal produziert in Deutschland an vier Standorten: Neben Bremen und Eisenhüttenstadt gibt es auch Werke in Hamburg und Duisburg.