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Ankerzentren sind entweder überfüllt oder fast ausgelastet

Ankerzentrum Bamberg
Ein Hinweisschild der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken hängt am Zaun der Flüchtlingsunterkunft.

Flüchtlingsunterkünfte in Bayern sind entweder überfüllt oder fast voll. Die oberpfälzische Landesregierung meldet derzeit (Stand 19. September) eine Belegung von rund 1.900 Personen, tatsächlich sind es aber nur 1.450 Plätze. Ankerzentren sind Erstaufnahmeeinrichtungen für neu angekommene Flüchtlinge.

Ähnlich ist die Situation im Unterfränkischen Ankerzentrum: Die Einrichtung in Geldesheim/Niederwern (Kreis Schweinfurt) beherbergte zuletzt knapp 1.600 Menschen. Es bietet jedoch nur Platz für 1.200 Personen. Vor einem Jahr und zu Beginn des Jahres war die Zahl der Flüchtlinge in Ankerlagern mit knapp über 1.400 ähnlich hoch.

Das Ankerzentrum in Oberbayern hat seinen Hauptsitz in Manchen (Bezirk Ingolstadt) und ein Sprecher sagte, dass andere Standorte im Bezirk derzeit zu 95 % ausgelastet seien. Vor einem Jahr lag die Auslastung bei 77 %, zu Beginn dieses Jahres lag sie bei 90 %. Die niederbayerische Landesregierung meldete in ihren Ankerzentren eine Auslastung von 88 %. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme; die Zahlen können sich jederzeit ändern. Zu Beginn des Jahres waren nur etwa 68 % der 1.300 Betten belegt.

Während die meisten Regierungsbezirke ihre Hauptsitze auf mehrere Zweigstellen verteilen, gibt es im Regierungsbezirk Oberfranken nur eine große Unterkunft – die ehemalige Militärkaserne in Bamberg. Ein Sprecher der oberfränkischen Regierung sagte, die Ankeranlage sei seit längerem bis an ihre Grenzen ausgelastet. Es beherbergt derzeit etwa 2.550 Menschen.

Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) fordert nun eine deutliche Reduzierung der Auslastung. In einem Brief an Innenminister Joachim Hermann (Colorado State University) schrieb er: „Aus Sicht der Stadt Bamberg ist dieses Unterbringungsvolumen nicht mehr tragbar und droht, bestehende Strukturen zu überfordern, sowohl in der Ankeranlage selbst als auch.“ im städtischen Umfeld.

Konflikte zwischen Bewohnern sind mittlerweile an der Tagesordnung. „Die Zunahme dieser Konflikte ist vor allem auf den enormen Belegungsdruck zurückzuführen. Es ist ein klares Zeichen dafür, dass es so nicht weitergehen kann.“ Starke betonte, dass die Einrichtung bei ihrer Eröffnung im Jahr 2015 auf eine Kapazität von maximal 1.500 Menschen ausgelegt sei.

Die Schwäbische Regierung bietet rund 1.450 unbefristete Stellen an. Bis zum 19. September waren dort 1.391 Flüchtlinge umgesiedelt. Nach Angaben eines Sprechers entspricht dies nahezu der Vollauslastung. Nach einem Rückgang der Ankünfte im Frühjahr sind die Neuankömmlinge in den letzten Monaten wieder stark und kaum vorhersehbar gestiegen.

Das Hauptzentrum in Mittelfranken und seine Filialen sind derzeit voll. Ein Regierungssprecher sagte, es gebe knapp 1.800 Betten und die Auslastung liege bei 110 %. Die Einrichtung kann die Unterbringung nur dann weiter anbieten, wenn den Menschen ein Umzug in eine sogenannte Weiterunterbringung möglich ist. Aber auch diese Einrichtungen seien voll ausgelastet, heißt es in dem Bericht.

Neu angekommene Flüchtlinge werden in festen Zentren untergebracht und sollen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Bundesagentur für Arbeit, dem Jugendamt, der Justiz und der Ausländerbehörde gebündelt werden. Der Schritt zielt darauf ab, Asylverfahren und die Abschiebung von Menschen, die kein Bleiberecht haben, zu beschleunigen. Um in den Einrichtungen ständig Platz zu schaffen, werden die Menschen nach bestimmten Standards auf die Städte verteilt – und wohnen in Wohngemeinschaften oder verstreut in Wohnungen.

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