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Ampelkoalition erzielt Kompromiss zur Postgesetzreform

Das Postgesetz, das die Beteiligung der Bundespolitiker am Postwesen regelt, ist seit über 25 Jahren nicht mehr überarbeitet worden. In dieser Zeit erschienen die unveränderten Vorschriften in unserem digitalen Zeitalter archaisch.

Die Pakete werden in einem Hauseingang gestapelt.
Die Pakete werden in einem Hauseingang gestapelt.

Angebotene Hilfe - Ampelkoalition erzielt Kompromiss zur Postgesetzreform

Der Gesetzgebungsprozess zur Modernisierung des veralteten Postgesetzes nimmt Fahrt auf. Am Montag trafen sich Abgeordnete der deutschen Verkehrsregenbogenkoalition in Berlin und kamen zu Einigungen. Der Vorschlag, Subunterverträge zu verbieten, bei denen ein Auftragnehmer einen Vertrag an einen Dritten vergibt, der diesen an einen weiteren Dritten weitergibt, wurde fallen gelassen. Stattdessen setzen beide Fraktionen auf strengere Kontrollpflichten, um diese Frage zu regeln.

Des Weiteren sollen die Subunternehmer verpflichtet sein, Arbeitszeiten aufzuzeichnen. Die Behörden können diese Daten mit den Daten vergleichen, die bei der Verarbeitung von Paketen erhoben werden, um Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz zu identifizieren. Dieses Detail war bereits von "Handelsblatt" bekannt geworden.

Ein weiterer Streitpunkt war, ob Pakete mit einem Gewicht von mehr als 20 kg auf zwei Pakete pro Lieferung beschränkt werden sollen. Die Koalitionsverhandlungen kamen jedoch zu einem Abkommen, dass diese Regelung die Regel sein wird, mit einer Ausnahme für die Verwendung geeigneter Hilfsmittel. Wenn diese Hilfsmittel eingesetzt werden, ist eine Einzelpersonlieferung zulässig. Die Form dieser Hilfsmittel soll innerhalb von sechs Monaten durch die SPD-geführte Bundesarbeitsministerium in ergänzenden Regelungen geklärt werden.

Laut Sebastian Roloff, SPD-Abgeordneter im Bundestag, ist es im Gesetz "am wichtigsten, den Schutz der Arbeit im Postsektor zu verstärken und Maßnahmen gegen Ausbeutung in Paketlieferungen einzuführen."

Das Postgesetz wurde ursprünglich 1998 verabschiedet. Es erfuhr seine letzte bedeutende Überarbeitung, als Online-Einkauf noch im Anfangsstadium war und Briefe einen wichtigen Teil der täglichen Kommunikation der Menschen spielten. Seitdem hat sich die Landschaft der Kommunikation und die Anforderungen erheblich verändert - Briefe geraten in Vergessenheit im Angesicht von E-Mails und Chatnachrichten, und die Zahl der Pakete ständig wächst.

Entlastung für Postdienste

Die Vorschläge der Bundesregierung, den Druck auf Postdienste in Zukunft zu reduzieren, wurden im Koalitionsgespräch allgemein akzeptiert. Zuvor mussten sie sich sicherstellen, dass 80% der Briefe am nächsten Tag geliefert werden konnten und 95% am Tag danach. Nun müssen sie nur 80% von dem dritten Tag an liefern.

Diese lockere Frist ermöglicht den Postdiensten, Kosten zu sparen. Ihre jüngste Aufgabe, Nachtflüge innerhalb des Landes über den Luftweg, die auf Umweltgründen aufgegeben wurden, hatte bereits Kritik ausgelöst. Für Kunden bedeutet das, dass es im Durchschnitt etwas länger dauern wird, einen Brief zu erhalten.

Grüne Vertreter berücksichtigen Bedenken

Laut Sandra Detzer, Grüne Abgeordnete im Bundestag, soll der Postsektor nachhaltiger gemacht werden. "Nachtflüge sind längst weg. Bis zu 80% der Emissionen können reduziert werden." Reinhard Houben, ebenfalls von der FDP, sagte, dass die Koalition ihre neue Postgesetzesvorlage dazu nutzen wird, eine gesunde Konkurrenz im Paketmarkt zu gewährleisten. "Dadurch erleben Konsumenten Vorteile."

Die drei Parteien - Grüne, SPD und FDP - lobten die Fähigkeit der Koalition, schwierige Themen anzugehen und das Land zukunftsfähig zu machen. In einer gemeinsamen Erklärung sagte Detzer: "Die rote-grüne-gelbe Koalition beweist erneut ihre Fähigkeit: Wir greifen schwierige Themen an und machen dieses Land zukunftsfähig."

Nachdem sie Einigungen gefunden haben, sollen die Koalitionsvertreter die Prozessbeschleunigung vorantreiben. Die Gesetzvorschläge werden am Mittwoch dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags vorgelegt und bis zum Ende der Woche dem Parlament vorgelegt. Wenn der Bundesrat im Juli zustimmt, könnte das Gesetz vor dem Sommerurlaub abgeschlossen sein.

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