«Ältester Hund aller Zeiten» mit 31 Jahren gestorben
Er war laut dem Guinness-Buch der Rekorde der «älteste Hund aller Zeiten»: Das Wauwau-Urgestein Bobi wurde demnach sagenhafte 31 Jahre und 165 Tage alt. Der Hirtenhund sei am vergangenen Freitag in einer Tierklinik in Portugal gestorben, teilte das Guinness-Buch mit. «Er verbrachte sein ganzes Leben mit seinem liebevollen Besitzer Leonel Costa und dessen Familie in dem portugiesischen Dorf Conqueiros», hieß es laut Mitteilung.
«Es war ein harter Kampf, und nur ein Kämpfer wie er konnte so lange durchhalten», wurde Besitzer Costa am Dienstag von der Zeitung «Correio da Manhã» zitiert. «Was bleibt, sind die besten Erinnerungen an ein langes Leben, in dem er glücklich war und vor allem viele Menschen glücklich gemacht hat. Insbesondere seine Familie, die nun das Gefühl hat, dass eine ihrer Säulen zusammengebrochen ist.» Bobi sei immer «sehr gesellig» gewesen und habe in seinem 300-Einwohner-Dorf Conqueiros (Leiria), circa 150 Kilometer nördlich von Lissabon, gern mit Katzen gespielt.
Nach der Guinness-Mitteilung wurde der Tod des Hundes vor Ort in Portugal von der Tierärztin Karen Becker bestätigt, die Bobi zuvor mehrfach getroffen habe. «Dieser süße Junge hat sich seine Flügel verdient», habe sie in den sozialen Medien geschrieben.
Die Geheimnisse eines langen Hundelebens
Wäre Bobi ein Mensch gewesen, hätte er bereits vor längerer Zeit seinen 200. Geburtstag gefeiert – denn Hundejahre zählen bekanntlich siebenfach. Hunde werden im Schnitt nur zehn bis 15 Jahre alt. Die Lebensdauer hängt von der Rasse und der Größe sowie auch von den Lebensumständen und der Genetik ab. Kleine Hunde leben in der Regel länger, Dackel etwa erreichen in seltenen Fällen schon mal die 20 Jahre. Größere Hunde leben deutlich kürzer.
Die möglichen Gründe für ein so langes (Hunde-)Leben hatte das Herrchen Anfang des Jahres bei der Verkündung der Rekord-Aufstellung verraten. Die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Lande, die Pflege durch die Familie, das Umfeld und die Ernährung hätten mit Sicherheit eine große Rolle gespielt. Bobi habe nie Hundefutter aus dem Supermarkt bekommen. «Bobi bekommt nur das zu fressen, was wir auch essen. Alles hausgemacht. Wir vermeiden es, ihm zu stark gewürzte Speisen zu geben», sagte Costa damals. Der Hund habe außerdem viel Zuneigung bekommen und sei niemals an die Kette gelegt worden. An kalten Tagen durfte er laut seinem Herrchen mit der ganzen Familie vor den Kamin. Und an seinem 31. Geburtstag am 11. Mai habe er sein Lieblingsgericht, gegrillte Seebrasse, bekommen, verriet Costa jetzt in «Correio da Manhã».
Nachkommen hat der hellbraun-weiße Hund der portugiesischen Rasse Rafeiro do Alentejo soweit man weiß nicht – «was wegen der guten Gene wirklich schade ist», sagte sein Besitzer Costa. Seine Auszeichnung als «ältester Hund aller Zeiten» behält Bobi übrigens auch nach seinem Tod. Wer nun aber von ihm den Titel des «ältesten lebenden Hundes» erbt, war zunächst nicht bekannt geworden.
Quelle: www.bild.de