Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel löst zunehmend die Arbeitslosigkeit als zentrales Thema auf dem schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt ab. Das machten am Freitag in Kiel der Bezirksleiter der Arbeitsagentur Markus Biercher und Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) deutlich. Madsen hofft, den Mangel an mehr berufstätigen Senioren, Einwanderern und Menschen mit Behinderungen beheben zu können. Jedes Jahr werden zwischen 14.000 und 18.000 Einwanderer benötigt.
Der Arbeitsmarkt im Norden startete mit positiven Zahlen ins neue Jahr. „Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein als sehr stark erwiesen“, sagte Biercher. Daran ändert auch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nichts. Die Arbeitslosigkeit wird im Jahr 2022 um durchschnittlich 8,2 % auf 81.600 sinken. Gäbe es keine ukrainischen Flüchtlinge, läge die negative Zahl bei 11,7 %. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg von 17.000 auf knapp 1,05 Millionen. Auch der Personalbedarf ist gestiegen.