Das ist das TV-Highlight des frühen neuen Jahres, und die Sendungen aus Rheinland-Pfalz sind dabei. „Mein Rat: Jetzt einschalten!“, sagt „Worms“-Schauspieler André Eisermann über die ARD-Mini-Historienserie „Bonn – Alter Freund, neuer Feind“. An einigen Abenden im Januar erzählt sie unter anderem von konkurrierenden Geheimdiensten und Gruppierungen im alten Nazi-Milieu. Eisermann spielt den lebenden SS-Hauptsturmführer Alois Brunner. „Die Show hat alles in ihrer Macht stehende getan, um diesen Massenmörder zu jagen, bevor er ins Ausland floh“, sagte der Schauspieler.
Bonn ist keineswegs nur rückwärtsgewandt. „Das ist Teil unserer Geschichte“, betonte Eiseman. „Die Leute sollen wissen, dass der Geheimdienst dafür gesorgt hat, dass viele Nazi-Kriegsverbrecher das Land verlassen konnten.“ Der 55-Jährige wollte das nicht gleichsetzen, sondern mit heute vergleichen. “Auch die jüngsten Ereignisse um Angriffe auf das kaiserlich-bürgerliche Umfeld zeigen, dass wir die rechte Gefahr nicht unterschätzen dürfen und uns auch über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg damit auseinandersetzen müssen.”
André Eisermann hatte ein außergewöhnliches Jahr Ein tolles Jahr
Eisermann hatte ein außergewöhnliches Jahr. Nachdem Corona eine Pause eingelegt hatte, fing die Kunst wieder an. Privates Highlight: Er ist mit seinem Partner Manuel verheiratet. „Wir haben mit einer tollen Party, vielen Freunden, Kollegen, ein paar Bands und einem tollen Gospelchor gefeiert“, sagte er emotional. „Meine Freundin Marianne Rosenberg kam vorbei und gab uns ihren größten Hit: ‚Er gehört mir. Rosenberg interpretiert den Klassiker von 1976 neu und singt a cappella. « Gänsehaut pur! »
Im Jahr 2023 feiert Eisemann das 30-jährige Jubiläum seines Durchbruchfilms: Caspar Hauser. Der Kassenerfolg von Mystery Rock brachte ihm Filmpreise ein und öffnete ihm die Tür nach Hollywood. „Natürlich hat dieser Film eine besondere Bedeutung für mich, weil ich zum ersten Mal die Hauptrolle bekommen habe“, sagte Eiseman. „Ich hatte die Möglichkeit, mein schauspielerisches Potenzial auszuschöpfen.“
Die Rolle des Caspar Hauser ist anders und besonders – „der Traum eines jeden Schauspielers“, sagt er. „So eine Rolle spielt man nur einmal.“ Jemanden zu spielen, der 12 Jahre in einem Kerker mit Brot und Wasser verbracht hat, war für jemanden in den Zwanzigern eine große Herausforderung. „Für André Eisermann hatte er heute mehr schauspielerische Erfahrung, aber auf andere Weise. Damals war ich aufgeschlossen, furchtlos und neugierig. Das hat es mir leichter gemacht, mich in eine völlig fremde Welt einzufügen.“ >
Vom Entertainerskind zum Star
«Kaspar Hauser» gewann einen Filmpreis und wurde für die fesselnde Literaturverfilmung Sleeping Brother für einen Golden Globe nominiert: Eisermanns Karriere vom Schauspielerkind zum deutschen Filmstar würde Gutes Filmmaterial sein. Und damit ist noch lange nicht Schluss. Der Mann aus Nibelungenstadt am Rhein hat nie aufgehört, Filme zu drehen. Er steht gerade vor der Kamera des “Tatort” (“Gold”) in Ludwigshafen. Seine Leidenschaft für wirklich große Dinge hält an in ihm brennen.
Das gilt auch für literarische Projekte: „Ich schreibe ein Buch über den Teufel. Titel: “Gottes Narr”», sagte Eiseman. Als Kind des Entertainers sei er „ständig dem Teufel begegnet“. “Und nicht nur im Kasperletheater. Eine Begegnung mit dem Teufel zu überleben, erfordert Glauben an Gott.” Gottes Narren war als autobiografischer Text geplant. «Bald kann ich mich auf die Suche nach einem Verlag machen. »