Als der traurige Hahn Balthasar aus dem Stadion verbannt wurde
Heute findet in der Elbphilharmonie in Hamburg die Auslosung für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland statt - und ein neues Kapitel in der spannenden Geschichte der Europameisterschaften beginnt. Grund genug, einige der unglaublichsten, kuriosesten und überraschendsten Geschichten in der Geschichte der Europameisterschaften zu erzählen!
Seit der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien ist der französische Krankenpfleger Clément Tomaszewski zu jedem Spiel seiner Nationalmannschaft gereist. Sein Hahn Balthasar ist seit der Weltmeisterschaft 1998 an seiner Seite. Doch während des Endspiels der Euro 2016 in Paris wurde dem lebenden Glücksbringer der Zutritt verwehrt. Der traurige Hahn und sein Besitzer wurden aus dem Stadion verbannt. Pech für die Equipe Tricolore. Sie verloren im Finale gegen Portugal.
Übrigens: Hane Balthazar konnte nicht ein einziges Mal dorthin gehen. Während der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea musste er wegen der Vogelgrippe zu Hause bleiben. Tomaszewski hat sich in Seoul zwar auf dem Tiermarkt verdoppelt, aber das ging nach hinten los. Frankreich, der amtierende Weltmeister, schied in der Qualifikation ohne ein einziges Tor aus.
Warum heißt das Scuderland jetzt Scuderland?
Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom kleinen Scuderland? Lange vor dem ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der Euro 2016 in Frankreich verkündete ein Journalist und werdender Vater lautstark, dass er seinen Sohn nach dem ersten deutschen Tor im Eröffnungsspiel gegen die Ukraine benennen wolle. Interessanterweise sagte er seinem Kollegen in einem Moment der Klarheit, dass Mustafi dieses Ziel sicher nicht erreichen würde. Aber genau das geschah dann in der 19. Minute dieses Spiels. Als Mustafi die Geschichte hörte, lachte er und sagte: "Wenn ich nach Deutschland zurückkomme, kaufe ich ein Eis für den kleinen Skudran, er hat denselben Namen wie ich." Leider ist nicht bekannt, ob dies jemals zuvor geschehen ist.
Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum die Euro 2016 allen Fans im Gedächtnis geblieben ist - weil sie über weite Strecken von langweiligem Fußball geprägt war. Das führte dazu, dass die Fernsehmacher oft lieber auf die Tribünen als auf den grünen Rasen schauten. Fakt ist: Die Fans dort sind oft einfallsreicher als die Spieler auf dem Platz. Eines der auffälligsten Dinge bei einem Spiel sind fünf harte Kerle mit feuerroten Gesichtern und Augen, die nach einer Art Bier riechen. Zweifellos müssen sie von der Insel kommen. Stolz hielten sie ein Transparent hoch: "Bitte filmt uns nicht. Unsere Frauen denken, wir fischen in West Wales". Am Ende bekamen sie bei diesem Spiel mehr Aufmerksamkeit als alle 22 Spieler auf dem Feld zusammen.
Zu viel Menschlichkeit nach dem Ausstieg aus den Schwellenländern
Die Geschichte sorgte auch deshalb für Schlagzeilen, weil es so etwas in der Geschichte der Europa League noch nie gegeben hat. Als der französische Nationaltrainer Raymond Domenech nach der katastrophalen Qualifikation für die Euro 2008 vor die Fernsehkameras trat, antwortete er auf die Frage nach seiner beruflichen Zukunft mit dem unvergesslichen Satz: "Ich habe nur einen Plan, und der lautet, Estelle zu heiraten. Ich habe sie heute gebeten, mich zu heiraten.
Seine damalige Freundin Estelle Denis hatte keine Ahnung, was mit ihr geschah, denn sie saß im Fernsehstudio, während ihr zukünftiger Ehemann Raymond sprach. Einen Tag später bedauerte Domenech erneut ihr ungewöhnliches Verhalten: "Ich habe in einem Moment, in dem ich professionell hätte bleiben sollen, ein wenig Menschlichkeit gezeigt." Möglicherweise haben die beiden nie wirklich geheiratet.
Der junge englische Star Wayne Rooney war von der Europameisterschaft 2004 in Portugal begeistert. Dort wurde er im Alter von 18 Jahren, sieben Monaten und 24 Tagen zum jüngsten Torschützen der EM-Geschichte, als er in der 23. Minute eines Qualifikationsspiels gegen die Schweiz das 1:0 für England erzielte. Aber das hielt nur unglaubliche vier Tage an. Dann erzielte der Schweizer Johan von Ranten in der Gruppenphase ein Tor gegen Frankreich und wurde mit 18 Jahren, vier Monaten und 20 Tagen zum neuen Rekordhalter. Zu deiner Information: Der Rekord hat seitdem Bestand.
DJ Ötzi tanzt Rehakles
Die folgende Geschichte stammt aus dem unglaublichen, aber wahren Teil. Unser Nationaltorhüter für die Euro 1988, Eike Immel, wurde von der Bundeswehr wegen eines "Sehfehlers" ausgeschlossen. Teammanager Beckenbauer erklärte ihn jedoch für fit, um für die Nationalmannschaft auf dem grünen Rasen zu spielen. So stand Immel im Sommer 1988 bei allen Spielen der deutschen Nationalmannschaft im Strafraum und machte seine Sache hervorragend.
DJ Ötzi wurde mit seinem Hit "Anton aus Tirol" fast über Nacht zur Sensation. Genauso schnell war seine Reaktion nach der Europameisterschaft 2004. Den Song "Tanz den Rehakles" widmete der österreichische Sänger dem griechischen Erfolgstrainer Otto Rehhagel nach dem unerwarteten Gewinn der Fußball-Europameisterschaft, kurz nach dem Wunder der portugiesischen Mannschaft bei der Euro. DJ Ötzi singt beschwingt zum Sirtaki-Beat: "Komm und tanz mit mir zu Rehakles. Tanz um die Akropolis. Komm und tanz mit mir zu Rehakles. Wenn du ein echter Grieche bist."
Saalbau Witten inspirierte die Helden von 1980.
Übrigens: Das Lieblingslied der deutschen Fußballnationalmannschaft, die 1980 die Europameisterschaft gewann, war Mike Krügers Hit "Du musst nur den Nippel durch die Lasche ziehen". Die Nationalspieler pfeifen dieses Lied den ganzen Tag und es war 26 Wochen lang die Nummer eins in den deutschen Charts. Mike Krüger hat übrigens zwei Nächte im Wittener Saalbau aufgenommen und 600.000 Exemplare seines Mixtapes verkauft.
Am zweiten Abend musste allerdings sein Gast Karl Dall den größten Teil der Show übernehmen - da Krüger wegen eines Infekts nur leise quaken konnte. Dem Erfolg des Songs tat dies jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Spätestens nachdem die Nationalmannschaft den Europapokal gewonnen hatte, war das Lied in aller Munde.Man darf gespannt sein, welches Lied unser aktuelles DFB-Team zum Sieg begleitet.
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Quelle: www.ntv.de