Die Probleme bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank werden laut Vorstandschef Christian Sewing noch wochenlang anhalten. Bei der Umstellung von IT-Systemen gebe es „drei bis vier Schlüsselanwendungen“, sagte der Manager am Mittwoch auf der „Handelsblatt“-Tagung in Frankfurt. Die Bank benötigt noch das vierte Quartal, um eventuelle Rückstände aufzuholen.
Auch Sewing betonte: „Ich habe in vier Wochen eine deutliche Verbesserung der Situation festgestellt.“ Die Bank sei „jetzt auf dem richtigen Weg.“
Die PostBank verzeichnet eine Zunahme von Kundenbeschwerden, insbesondere im Zusammenhang mit IT-Änderungen. Auch bei Pfändungsschutzkonten und Kreditauszahlungen gibt es Probleme. Die Finanzaufsicht Bafin verurteilte die Behörde öffentlich und forderte rasch Abhilfe.
„Es gibt nichts, was diese Situation beschönigen könnte. Insgesamt können wir uns für diese Situation nur entschuldigen“, sagte Sewing. „Die Situation ist überhaupt nicht gut, überhaupt nicht gut. Ich glaube jedoch, dass wir diese Situation sehr, sehr schnell in den Griff bekommen werden.“ Er rechnet damit, dass die Banken im Oktober den Normalbetrieb auf pfändungsgeschützten Konten wieder aufnehmen werden, und das ist er auch auf Kreditauszahlungen. Ein ähnlicher Trend ist zu beobachten.
„Wir haben einen Fehler gemacht“, gab Sewing zu. Er schätzte nicht, wie viel die Probleme das Institut kosten könnten. „Es geht nicht um Kosten“, betont Sewing: „Wir müssen alles dafür tun, dass wir unsere Kunden wieder glücklich machen.“