Graueres Wetter, helle Lichter, Budenzauber, Glühwein: Zehn Wochen vor Heiligabend geht es jetzt schon allmählich los mit den gemütlichen Märkten in Deutschland. Ein Vorreiter ist wieder das Bayreuther Winterdorf, das mit «Alpenflair und Hüttenfeeling» wirbt. Es startet am Samstag (14. Oktober), obwohl am Wochenende in Teilen Deutschlands noch immer spätsommerliches Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad vorhergesagt ist.
Nach und nach gehen nun sogenannte Wintermärkte los, die auch schon als Weihnachtsmärkte empfunden werden können. In Frankfurt traut man sich sogar ab Ende Oktober (28.10.), den Markt mit «CityXmas» nach dem Fest zu benennen – wenn auch auf Englisch.
«Größer, schöner, früher» sei man diesmal, heißt es vom Team, das den Markt in Frankfurts City organisiert. Seit 2017 stehe man für «zwei Monate Weihnachtsmarkt». «Ein Markt zum Bummeln mit der Familie, für After-Work mit den Kollegen oder als Starter in die Nacht.» Kaum sei man offen, fänden Glühwein oder auch heißer Äppler (Apfelwein) selbst bei strahlendem Herbstwetter Liebhaber. Letztes Jahr noch nahe der Alten Oper, findet der Markt 2023 an der Einkaufsstraße Zeil statt.
In vielen Lokalen in Deutschland wird derzeit die Oktoberfest-Deko zum Teil erstmal durch Halloween-Dekoration ersetzt, doch auch Weihnachten steht schon wieder vor der Tür – auch wenn es manche im Oktober und November wohl geschmacklos früh finden.
In Berlin wird am Potsdamer Platz unterschieden zwischen «Winterwelt» (ab 28.10.) und «Weihnachtsmarkt» (ab 27.11.). Viele nehmen den Unterschied aber auch nicht wahr. In Hannover gibt es ab 1. November den fünftägigen «Winterzauber am Schloss Herrenhausen».
Am 2. November beginnt im Essener Stadtteil Steele ein Weihnachtsmarkt. Am 3. November startet in Hamburg der «Wandsbeker Winterzauber» und in Berlin-Lichtenberg der Weihnachts-Rummel «Berliner Winterzauber».
Nachdem Duisburg vergangenes Jahr so früh wie noch nie seinen großen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt eröffnete, nämlich am 10. November, geht es diesmal am 16. November los, also fast eine Woche später. Auf Duisburg folgen am 17. November zum Beispiel «Der Internationale Weihnachtsmarkt Essen» und die Märkte im Freizeit- und Einkaufszentrum Centro in Oberhausen.
In Darmstadt beginnt der Markt am 20. November, Städte wie Bochum und Düsseldorf legen am 23. November mit dem Budenzauber los, der Weihnachtsmarkt in der Bonner Innenstadt am 24. November.
Traditionell eröffnen die meisten Weihnachtsmärkte im deutschsprachigen Raum erst nach Totensonntag, der 2023 vergleichsweise spät ist und auf den 26. November fällt, weil Heiligabend und vierter Advent diesmal identisch sind.
Dennoch halten sich die großen Märkte in Städten wie Münster, München, Augsburg, Bremen, Hannover, Lübeck, Frankfurt oder auch der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt an die Tradition und beginnen erst am 27. November. In Erfurt geht es am 28. November los, ebenso in Wiesbaden mit dem «Sternschnuppenmarkt».
Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom hat zwar ab 23. November geöffnet, legt aber am Totensonntag (26.11.) – wie auch viele andere frühe Weihnachtsmärkte – einen Ruhetag ein.
Der Hamburger Markt «Santa Pauli», der sich «zwischen klassischer Weihnachtstradition und frivolem Kiezleben» bewegt, öffnet schon ab 13. November. Der Markt, der auch «erotische Geschenkideen» anbietet, bleibt aber am Volkstrauertag (19.11.) und eben auch Totensonntag (26.11.) geschlossen.
In Berlin gibt es gefühlt unzählige Weihnachtsmärkte, die bekannten am Roten Rathaus, am Schloss Charlottenburg sowie der Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche beginnen am 27. November. Das queere Event «LGBTQIA* Winterdays und Christmas Avenue» am Nollendorfplatz geht gut zwei Wochen vorher los (10.11.).
Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt sowie der Dresdner Striezelmarkt fangen dagegen erst am 29. November an, der Mainzer Weihnachtsmarkt am 30. November und der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt diesmal sogar erst am 1. Dezember.