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AIDS und Robben: Ausstellung im Gropius Museum

Gropius Bau
Die „AIDS Sculpture“ steht vor dem Gropius Bau.

Der riesige Innenhof des Berliner Gropius Baus gleicht einem Meer aus Eis. Irgendwo in der Plastikscholle liegen drei Babyrobben aus Stoff. In den 1980er Jahren nutzte das kanadische Kunstkollektiv General Idea diese vermeintlich niedliche Darstellung des Tieres, um die Kluft in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen gefährdeten Robben und Menschen, die an der Immunkrankheit AIDS sterben, anzusprechen. Von diesem Freitag bis zum 14. Januar zeigt die Gropius Gallery rund 200 Werke aus den 1960er bis 1990er Jahren, den bislang umfassendsten Querschnitt aus Kunst und kreativem Aktivismus des Trios aus Toronto. Eine der Retrospektivausstellungen.

Der Tod von Felix Partz und Jorge Zontal an AIDS im Jahr 1994 markierte das Ende der 1969 gegründeten Künstlergruppe. Die dritte Person in der Gruppe war AA Bronson, der heute in Berlin lebt und die Ausstellung mitgestaltet hat. Vor dem Gorpius Bau steht außerdem die neu geschaffene Skulptur „Aids“, die auf der berühmten Buchstabenkonstellation aus Robert Indianas Pop-Art-Ikone „Imperial Love“ basiert. Das Werk befindet sich heute einige hundert Meter entfernt in der Neuen Nationalgalerie.

Kunst ist eine radikale Aktion

„Es war damals eine radikale Aktion in New York, diese Skulptur öffentlich auszustellen“, sagte Bronson Weeks Four in Berlin. Viele Werke beschäftigen sich mit Themen rund um die Krankheit. Installationen, Publikationen, Videos, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen beschäftigen sich auch mit Konsumkultur, Massenmedien, sozialer Ungleichheit und der Kunstindustrie.

Jenny Schlenzka neue Direktorin

Bei seiner Ernennung im März wolle Schlenzka auf Rosenthals Arbeit aufbauen und die interdisziplinäre, performative und thematische Ausrichtung des Gropius Bau weiter ausbauen Ansatz. Am Donnerstag lehnte Schlenzka es ab, sich zu ihren Plänen zu äußern.

Schlenzka ist seit 2017 Direktorin von Performance Space in New York. Zuvor war sie stellvertretende Kuratorin am MoMA PS1 in New York. Von 2008 bis 2012 war sie stellvertretende Kuratorin in der Abteilung für Medien und darstellende Kunst am Museum of Modern Art.

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