Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen wird. Wie diese Institutionen mitteilten, senkten sie ihre Prognose für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber der Frühjahrsprognose um 0,9 Prozentpunkte auf minus 0,6 %. Sie erwarten im nächsten Jahr ein Wachstum von 1,3 %.
„Der wichtigste Grund ist, dass die Frühjahrserholung des industriellen und privaten Konsums langsamer verlief als erwartet“, so das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Neben dem IWH sind auch das Ifo-Institut, das Kieler Institut für Weltwirtschaft und das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen an der Prognose beteiligt.
Diese Entwicklung ist Wie ist es passiert?
Deutliche Energiepreissteigerungen im Jahr 2022 erschweren die Erholung von der neuen Corona-Pandemie, die Inflation entzieht den Haushalten Kaufkraft und die jüngsten Leitzinserhöhungen sollen die Baubranche unter Druck setzen. Die Geschäftsstimmung hat sich zuletzt erneut eingetrübt, wobei auch politische Unsicherheiten dazu beigetragen haben.
Für das kommende Jahr senkten die Wirtschaftsforscher ihre Prognosen lediglich um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 %. „Die Kaufkraft erholt sich in letzter Zeit, da die Exporteure die höheren Kosten aufgrund der Inflation, höherer Löhne und niedrigerer Energiepreise teilweise weitergegeben haben“, heißt es in der Erklärung. Daher dürfte die Rezession bis zum Jahresende nachlassen.
Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass die Zahl der Betroffenen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, in diesem Jahr leicht auf 2,6 Millionen ansteigt, wobei die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 voraussichtlich leicht sinken wird. Die Abschwächung der Inflation ist absehbar. Es wird erwartet, dass sie in diesem Jahr bei 6,1 % liegt und im Jahr 2024 auf 2,6 % sinkt.