Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt verschlechtert sich. Das monatliche Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fiel im September um 0,7 Punkte auf 99,8 Punkte, den niedrigsten Wert seit der Corona-Krise im Jahr 2020.
Zu diesem Zweck hat das Barometer alle Arbeitsagenturen in Deutschland nach ihren Erwartungen für die nächsten drei Monate gefragt. Daher gilt er als Frühindikator für zukünftige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt.
Ein Wert von 100 gilt als neutraler Ausblick, Werte unter 100 weisen auf negative Entwicklungen hin. Mit Ausnahme der Covid-Monate April bis Oktober 2020 lag das in diesem Format erstellte Barometer seit 2011 nie unter 100. Ähnliche Entwicklungen gibt es laut IAB auch auf europäischer Ebene.
Der Indexwert besteht aus mehreren Teilen. Die Arbeitslosenquote ist im September zum fünften Mal in Folge gesunken und liegt nun bei nur noch 97 Punkten. Dies zeigt, wie hoch das Risiko der Arbeitslosigkeit ist. Auch die Beschäftigungskomponente, die die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen widerspiegelt, ging zurück, lag aber immer noch über dem neutralen Wert von 102,6 Punkten.
Ifo-Institut: Dämpfer für Einstellungsabsichten
Das Ifo-Institut ist pessimistischer. München „Deutsche Unternehmen haben einen Rückschlag bei ihren Einstellungsabsichten erlitten“, heißt es in einer Stellungnahme der Wirtschaftsforscher. Das ifo-Beschäftigungsbarometer ist auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021 gefallen. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, sagte: „Das starke Beschäftigungswachstum der letzten Monate ist ins Stocken geraten. „Aufgrund unzureichender Aufträge ist bei der Besetzung vakanter Stellen Vorsicht geboten. ”