In einer als Adidas-Modenschau getarnten Performance im Rahmen der Berlin Fashion Week forderten Aktivisten den Sportartikelhersteller auf, sich für die Arbeitsrechte von Textilarbeitern in Südostasien einzusetzen. Für die Show am Montagabend hat die New Yorker Action-Liga The Yes Men Einladungen unter der Domain adidas-group.com.de verschickt, was die Gruppe der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Die Einladung kündigte die Weltpremiere der Adidas-Sportbekleidungskollektion an, die an die Geschichten misshandelter Arbeiter erinnert und einen „bahnbrechenden Standard für Stil, Qualität und Branchenvision“ setzt.
Auf dem Veranstaltungsgelände kündigte zunächst ein Mann mit Adidas an, dass Arbeitsrechte von nun an Priorität haben und von nun an garantiert werden sollten. Zusätzlich wird ein ehemaliger Bekleidungsmitarbeiter aus Kambodscha zusammen mit Bjørn Gulden zum Co-CEO ernannt. Gulden ist seit Januar 2023 Vorstandsvorsitzender des Herzogenauracher Dax-Konzerns Adidas. Danach stolperten offenbar verletzte und blutende Models in “echten” Kleidungsstücken mit dem Adidas-Logo über den Laufsteg, die angeblich aus Kleidungsstücken bestanden, die zuvor von kambodschanischen Arbeitern monatelang getragen worden waren.
Hintergrund dieser Aktion ist der Vorwurf, dass Adidas laut der Clean Clothes Campaign (einem Partner von The Yes Men) die Rechte der Arbeiter seiner Zulieferer nicht respektiert habe. Die Organisation hat nicht dafür gesorgt, dass Arbeiter bei Zulieferern in Produktionsländern wie Kambodscha während der Corona-Pandemie den vollen Lohn erhalten. Auch Arbeitnehmer erhalten nach einer Kündigung wegen der Corona-Pandemie keine Abfindung.
Adidas bestritt die Vorwürfe, als er am Dienstag von der DPA befragt wurde. Seit 25 Jahren unternimmt das Unternehmen Schritte, um faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in seiner Lieferkette zu gewährleisten“, sagte ein Sprecher. Die Arbeitsplatzstandards des Unternehmens verlangen von seinen Lieferanten, die Löhne und den Lebensstandard der Arbeiter schrittweise zu erhöhen. das verfügbare Einkommen der Arbeiter bei Zulieferunternehmen liegt in der Regel weit über dem gesetzlichen Mindestlohn.
1999 wurde die Kommunikationsguerilla The Yes Men dafür bekannt, dass sie sich als Website der Welthandelsorganisation (WTO) ausgab. Aktivisten, die sich gerne als Vertreter von Politik oder Wirtschaft tarnen, zeigten die absurde Propaganda des Ölriesen Shell über die Pläne des Konzerns, in der Arktis zu bohren. Hinter dem Team standen Igor Vamos, Jacques Servin und Keil Troisi, der oft unter einem Pseudonym auftritt. p>