Marcell Jansen bleibt Präsident des Hamburger SV. Auf der Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten am Samstag verfehlten zwei zusammengeführte Abwahlanträge die erforderliche Zweidrittelmehrheit deutlich. 73,43 Prozent lehnten den Antrag ab, 26,67 Prozent stimmten für eine Absetzung. Insgesamt waren 636 Stimmen abgegeben worden. Im Vorfeld hatte Jansen angekündigt, schon bei einer einfachen Mehrheit für die Anträge sich freiwillig zurückzuziehen.
Die beiden Antragssteller hatten in ihren Begründungen Jansen vor allem Fehler in seiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender der Fußball AG vorgeworfen. Unter anderen war er für seinen zögerlichen Umgang mit dem umstrittenen und im September nach zehn Monaten zurückgetretenen Finanzvorstand Thomas Wüstefeld kritisiert worden. In der fast zweistündigen Aussprache zu den Anträgen teilten etliche Redner einige in den Anträgen aufgeführten Kritikpunkte, doch die Mehrheit sprach sich zugleich auch für einen Verbleib des früheren Bundesliga-Profis aus.
Jansen ist seit 2019 an der Spitze des Traditionsvereins. Anfang 2021 war er nach einem Streit mit seinen damaligen Stellvertretern Thomas Schulz und Moritz Schaefer zurückgetreten. Im August desselben Jahres wurde er wiedergewählt. Seine Amtszeit läuft bis 2025.