Auf den Straßen der Welt staut es sich immer mehr. Autohersteller, Länder und einzelne Städte betrachten die Verbrenner längst als Auslaufmodelle. Doch nicht jeder Fahrer kann sich ein Elektroauto leisten – manche möchten den Wechsel auch nicht vollziehen. Dennoch planen die einzelnen Staaten eine Reduzierung und sogar einen absehbaren Ausstieg aus dem Verbrenner.
Um die Klimapolitik voranzutreiben, wird darauf gesetzt Benziner und Diesel durch umweltschonende Antriebe zu ersetzen. Es bedarf einer sauberen Mobilität und moderner Technologien, doch die geplante Reduzierung und der darauffolgende Ausstieg ist eine echte Herausforderung. Allein in Deutschland sind ca. 47 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor unterwegs.
Vorschlag der EU-Kommission
Die EU-Kommission fordert, dass die durchschnittlichen jährlichen Emissionen von neuen Fahrzeugen ab dem Jahr 2030 um 55 Prozent und ab 2035 um 100 Prozent niedriger sein müssen. Das bedeutet, dass ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Autos unterwegs sind.
Bei diesem angesetzten Datum handelt es sich aber nur um einen Vorschlag. Die meisten europäischen Autohersteller haben dieses Ziel bereits ohnehin ins Auge gefasst. Klimaexperten sehen dies jedoch kritisch: Um die Erderwärmung um höchstens 1,5 Grad zu begrenzen, müsste der Ausstieg aus dem Verbrenner bereits bis 2028 erfolgen.
Dafür und dagegen
Der Vorschlag und die Forderungen stehen nun im Raum, einer Umsetzung steht jedoch auch noch Vieles im Wege. Noch gibt es nichts Handfestes, außerdem bedarf es die Zustimmung der einzelnen EU-Staaten und nicht alle sind mit diesen Forderungen einverstanden. Insbesondere Länder, die über eine starke und einflussreiche Automobilindustrie verfügen, könnten sich dagegen stellen.
Anderen Ländern hingegen kann es nicht schnell genug gehen. Sie fordern, dass aus dem Vorschlag ein korrektes Verbotsdatum wird. Dazu gehören Niederlande, Belgien, Griechenland, Irland, Litauen, Luxemburg, Malta, Österlichen und Dänemark.
Ausstiegspläne der einzelnen Ländern
Am frühesten möchte Norwegen aus dem Verbrenner aussteigen. Das Land hat das Jahr 2025 anvisiert. Bis zum Jahr 2030 möchten folgende Länder aussteigen: Dänemark, Irland, Indien, Island, Israel, Japan, Niederlande, Schweden und Slowenien. Dicht daran folgt Schottland mit einem anvisierten Datum im Jahr 2032. Großbritannien, Kanada, Taiwan und Thailand planen einen Ausstieg zum Jahr 2035. Bis 2040 möchten auch Frankreich und Ägypten nachziehen, und das Schlusslicht in dieser Liste ist China mit Ausstiegsplänen bis 2060, wobei die Provinz Hainan bereits 2030 aussteigen möchte.
Einige Städte planen die Einfahrt für Benziner und Diesel zu verbieten oder zumindest zu beschränken. Diesen Plänen schließt sich Berlin an: Ab 2030 sollte die Beschränkung innerhalb des S-Bahn-Rings der Hauptstadt betreffen, ab 2035 auf den gesamten Stadtbereich ausgeweitet werden. Somit setzen die Städte bereits viel früher das um, was die EU-Kommission als Vorschlag formuliert hat. Die Beschränkungen und Verbote für Diesel und Benziner sollten sich in Zukunft noch häufen. Damit werden die Automobilhersteller dazu verleitet, die eigene Ausstiegsstrategien noch einmal zu überarbeiten und auf die Produktion von mehr Elektroautos zu setzen.
Pläne der Automobilhersteller
So plant der Automobilhersteller Opel ab dem Jahr 2028 nur noch Elektrofahrzeuge zu produzieren. Ford zieht nach und will seine Ausstiegspläne bis 2030 verwirklichen. BMW plant ab 2030 die Hälfte seiner Produktion auf Elektro umzustellen. Audi kündigte an, im Jahr 2033 den letzten Verbrenner zu produzieren. VW plant zwischen 2033 und 2035 auszusteigen, allerdings nur in Europa: In den USA, in China sowie in Südamerika wird der Verbrenner weiterhin gebaut. Mercedes plant erst ab 2039 mit einer reinen Elektroflotte.