Wie Sportunterricht Kinder für Bewegung begeistern kann, wer das Sportangebot an Ganztagsschulen gestalten sollte und was bei der Ausbildung der Lehrkräfte geändert werden müsste – das hat der Bildungsausschuss des Landtages am Donnerstag mit Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert. Grundlage war die wissenschaftlich belegte Feststellung, dass sich zu wenige Kinder und Jugendliche ausreichend bewegen – ein Trend, der sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt hatte.
«Wir müssen es schaffen, mehr Breite in den Sportunterricht zu bekommen», betonte deshalb Susanne Tittlbach von der Universität Bayreuth mit Blick auf den bislang stark auf das Erlernen konkreter Sportarten fokussierten Unterricht. «Sportliche Kinder haben einen Vorteil, deren Motivation wird auch abgeholt im Sportunterricht, aber die anderen Schülerinnen und Schüler nicht, denen ist diese Sport- und Bewegungskultur auch fremd.» Die Ausbildung der Lehrkräfte müsse entsprechend stärker auf die Heterogenität der Kinder eingehen, forderte auch Ansgar Schwirtz von der TU München.
Hinzu kommt, dass der Bedarf nach hoch qualifizierten Lehrkräften durch den Ausbau der Ganztagsschulen im Freistaat weiter steigen wird. «Da wird sich eine Professionalisierung entwickeln, das wird mit ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Sportverein nicht funktionieren», dämpfte nicht nur der Präsident des Bayerischen Landessportverbands, Jörg Ammon, zu hohe Erwartungen.