Mit einer Forderung nach mindestens 650 Euro mehr Lohn zieht die Gewerkschaft EVG in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Bahnbetrieben. Die Tarifkommissionen der Gewerkschaft beschloss am Dienstag in Fulda den Mindestbetrag, um die unteren Gehälter überproportional anzuheben. Bei den höheren Entgelten soll nach Informationen aus Gewerkschaftskreisen eine Steigerung um 12 Prozent durchgesetzt werden. Für die Nachwuchskräfte werden 325 Euro gefordert.
Mit ihren Vorstellungen liegt die EVG oberhalb der Forderung, die Verdi für den öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen erhebt. Hier stehen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro auf dem Zettel. Die beiden Gewerkschaften wollen ihre Arbeitskampf-Aktionen abstimmen. EVG-Chef Martin Burkert hat ein «sehr hitziges Frühjahr» in Aussicht gestellt.
Die EVG verhandelt von Ende Februar an mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Verkehrsunternehmen über neue Tarifverträge. Zu den Beratungen kamen mehr als 300 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in die osthessische Stadt. Die DGB-Gewerkschaft EVG ist die größere Bahngewerkschaft. Die Lokführergewerkschaft GDL verhandelt für ihre Leute erst im Oktober.