Im vergangenen Jahr haben mehr Bürger Anträge und Beschwerden an den Sächsischen Landtag gerichtet. Den Angaben vom Dienstag zufolge gingen im Jahr 2022 insgesamt 460 Petitionen ein, ein Anstieg von knapp 60 gegenüber dem Vorjahr (403). „Das Interesse am Petitionsverfahren ist glücklicherweise nicht beeinträchtigt“, sagte die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Simone Lang, laut Mitteilung. Die Zahl der eingereichten Briefe und bearbeiteten Petitionen nimmt nach einem starken Rückgang im Jahr 2021 wieder zu.
In 105 eingereichten Briefen ging es um soziale Themen – diese betrafen den Unterhalt von Krankenhäusern und Spezialeinheiten, mangelnde Gesundheitsversorgung oder Probleme vor Ort – und Hausärzte sowie Kritik an der Sozialversicherung. 77 Petitionen betrafen Lärmschutz oder Probleme von Fußgängern und Radfahrern im Straßenverkehr. 56. Die Zahl der Petitionen im Bereich Schulbildung ist relativ hoch, wobei es vor allem um den Bedarf an Lehrkräften geht. Der Petitionsbericht wird an diesem Donnerstag in der Plenarsitzung besprochen.
Eine Initiative zur Verbesserung der Personalverhältnisse in Kindertagesstätten, um Abwesenheiten besser zu kompensieren, erhielt die meisten Unterschriften (20.791). Eine Sammelpetition mit 4.882 Unterschriften richtet sich an die Industriegemeinde des Barockgartens Großsedlitz.
Den Angaben zufolge wurden im Berichtszeitraum 351 Petitionen abgeschlossen. 24 Anliegen wurden ganz oder teilweise bearbeitet, 72 Anliegen wurden für gelöst erklärt und 33 Anliegen wurden an die Landesregierung verwiesen. In 246 Fällen konnte jedoch keine Abhilfe geschaffen werden.
Gemäß der Verfassung des Freistaats haben Menschen das Recht, einzeln oder gemeinsam mit einer Bitte, einem Anliegen oder einer Beschwerde an das Parlament zu schreiben und eine begründete Entscheidung zu treffen. Mit 28 Mitgliedern ist der Petitionsausschuss das größte Gremium seiner Art im Parlament.