350 Tonnen schweres U-Boot kenterte im Museum
In einer spektakulären Übung auf dem Gelände des Technischen Museums Speyer in der Pfalz testeten Experten ein rund 350 Tonnen schweres U-Boot, indem sie es auf die Seite drehten. Nächstes Jahr soll der ausgemusterte Stahlkoloss per Ponton über den Neckar zum Genossenschaftsmuseum in Sinsheim (Baden) transportiert werden.
Da einige Brücken am Neckar zu niedrig sind, müssen sich Fahrzeuge mit einer Höhe von etwa 9 Metern um mehr als 70 Grad neigen, um passieren zu können. Das geschah am Mittwoch. Der erste Versuch in dem Gebiet wurde Ende September aus technischen Gründen abgebrochen.
Felix Baumgartner, der österreichische Extremsportler, der 2012 aus der Stratosphäre sprang, drückte am Mittwoch den Startknopf. „Ich kenne Museumsdirektor Hermann Lech seit mehr als 20 Jahren“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Als gelernter Maschinenmonteur und Kfz-Mechaniker half er dabei, die richtige Technik zu finden. An den Colossus sind Lastverteilungsgurte aus Stahl angeschweißt, die als Schutz zwischen den Rollen und dem Boot dienen. Dadurch wird eine Verformung verhindert.
U17 ist seit 1973 im Einsatz. Zusammen mit U26 war es das erste deutsche U-Boot, das nach dem Zweiten Weltkrieg in US-Gewässer einfuhr. Nach der Außerdienststellung in Kiel im Jahr 2010 erhielt das Speyerer Museum im Jahr 2023 vom Deutschen U-Boot-Verband den Tipp, die U17 vom Bundesverteidigungsministerium auszuleihen. Im Mai standen Tausende Schaulustige an den Ufern des Rheins in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, um zuzusehen, wie der fast 50 Meter lange Oldtimer zerstört wurde. Verschiffung nach Speyer.
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Quelle: www.bild.de