Brandenburg und Sachsen haben große Fortschritte bei der Bewahrung und Entwicklung sorbischer Bräuche und Traditionen gemacht. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) würdigten am Sonntag die Bedeutung der Stiftung für das sorbische Volk, das den Staatsvertrag am Montag vor 25 Jahren unterzeichnet hatte.
Schuler sieht die Stiftung als transnationales Bindeglied. „Die Stiftung ist über die Niederlausitz und die Oberlausitz verteilt und gewährleistet, dass die sorbische Bevölkerung ihre Kultur und Sprache in der gesamten Lausitz pflegen und weiterentwickeln kann“, sagte sie. Auch sorbische Traditionen unterliegen einem Strukturwandel. Dabei werden Schwerpunkte identifiziert.
Mit der Stiftung könnten auch wichtige Zukunftsaufgaben wie die Digitalisierung des Sorbischen, der Spracherhalt und der Strukturwandel in der Lausitz gestaltet werden, sagte Klepsch. Sie wies darauf hin, dass Unsicherheit über die Höhe der Anfangsfinanzierung bestehe und dass sorbische Institutionen finanzielle Kürzungen vorgenommen hätten.
Am 28. August 1998 unterzeichneten der sächsische Staatskanzler Kurt Biedenkopf (CDU) und der brandenburgische Staatskanzler Manfred Stolpe (SPD) im sächsischen Schleife den Staatsvertrag, der 1999 in Kraft trat . Die Sorbische Volksstiftung wurde 1991 gegründet. Träger sind der Bund, das Land Brandenburg und der Freistaat Sachsen. Nach Angaben der beiden Ministerien beträgt die aktuelle jährliche Fördersumme 23,9 Millionen Euro. Der Großteil der Mittel dient der Förderung sorbischer Institutionen, etwa des Sorbischen Nationalorchesters oder des Sorbischen Instituts.