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22 Rechtsextremisten besitzen noch immer legal Waffen

Daniela Behrens
Daniela Behrens (SPD), Innenministerin von Niedersachsen.

In Niedersachsen ist der Besitz von Waffen für 22 Rechtsextremisten weiterhin gesetzlich erlaubt. Das niedersächsische Innenministerium bestätigte die Zahl am Mittwoch, nachdem der NDR einen Bericht zu den Landesdaten des Recherchenetzwerks Correctiv veröffentlicht hatte. Diese Zahl sei rückläufig, da es bis Ende 2021 noch 31 Rechtsextremisten mit gültigem Waffenschein geben werde, heißt es in dem Bericht.

„Es wäre großartig, wenn alle Rechtsextremisten entwaffnet werden könnten“, sagte Ministeriumssprecher Oliver Rickwärtz. Waffengesetze sind jedoch kompliziert. Wo in Niedersachsen die 22 Rechtsextremisten mit gültigem Waffenschein lebten, wollte der Sprecher nicht sagen. Sie sind jedoch alle ins Visier des Office of the Guardian geraten und beobachten die Ereignisse aktiv.

Nach Angaben des Innenministeriums ist die Lage derzeit unter Kontrolle. Dennoch ist klar, dass die niedersächsischen Sicherheitsbehörden konsequenter arbeiten wollen. „Ich denke, wir müssen weiter gehen“, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) dem NDR und verwies auf den Plan ihrer Parteikollegin, Bundesinnenministerin Nancy Feather, die den Rechtsextremisten leichte Waffen aus der Hand nehmen wollte. „Ich denke, dass die Rüstungsbehörden auf dieser Grundlage auch dann handlungsfähig sein sollten, wenn konkrete Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit einer Person berechtigt sind“, sagte Behrens. Ein entsprechender Versuch in Niedersachsen scheiterte in Berlin.

Bundesinnenministerin Feather hat in diesem Jahr mehrfach angekündigt, die Waffengesetze verschärfen zu wollen. Etwa nach der Schießerei am Standort der Zeugen Jehovas in Hamburg, bei der sieben Menschen getötet wurden, oder nach den Silvesterunruhen und der Aufdeckung eines Putschversuchs einer Gruppe Reichsbürger.

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