Wiedergutmachung statt Strafe - 2023 höhere Zahlen für den Täter-Opfer-Ausgleich
Partners sich mit ihren Verantwortlichkeiten auseinandersetzen, entschuldigen den Betroffenen und in manchen Fällen Entschädigungen zahlen: In Sachsen-Anhalt gab es im letzten Jahr mehr Verfahren zur Täter-Opfer-Versöhnung (TOA) eingeleitet. Insgesamt wurden 639 Fälle von Vermittlern und Vermittlern bearbeitet, wie Tobias Lentzy, der Projektleiter der TOA in Sachsen-Anhalt, angab. Es gab einen Anstieg um 40 Fälle von 2021 auf 2022.
Ungefähr zwei Drittel der Fälle (68,7%) wurden in dem Jahr gelöst. Zweihundert Fälle scheiterten, von denen 187 wegen des Unwillen oder der Unantwortbarkeit der Konfliktparteien am außergerichtlichen Verfahren scheiterten.
Entschädigungen, Entschuldigungen und Geschenke
Am Ende der TOA gab es Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt €31.750 und mehr als €28.000 an nicht materialen Schäden im letzten Jahr. Etwa €1.360 wurde an wohltätige Organisationen gezahlt. Zusätzlich wurden den Tätern und Opfern etwa 900 Stunden Freiwilligenarbeit zugewiesen. Entschuldigungen, Geschenke, Ausflüge und Erlebnis-Tage für die Opfer sowie die Rückgabe von gestohlener Sachen waren ebenfalls Teil davon.
Nach Angaben von Projektleiter Lentzy ging es am häufigsten um Körperverletzungen. Es gab nahezu 300 solcher Fälle. Verhältnismäßig häufig waren auch Sachbeschädigungen (72) und Drohungen und Erpressungen (69). "Insgesamt wurden 30 verschiedene Vergehen zugewiesen, und es ist noch viel Raum für Verbesserungen," erklärte Lentzy. Er betonte, dass 96,7% der Fälle in der TOA innerhalb der ersten Halbjahreszeit bearbeitet wurden. Das ist schneller und nachhaltiger als offene Strafverfahren.
Abfall an Fallzahlen in Q1 2024
Für den ersten Quartal des Jahres 2024 gibt es einen deutlichen Rückgang. Laut Lentzy wurden nur 131 Fälle abgeschlossen. In der vorherigen Zeitperiode gab es noch 162 Fälle. Die Vermittler wurden mit 19,2% weniger Fällen beauftragt. "Dies zeigt auf einen Rückgang an Fallzahlen für das Jahr 2024 an, wenn die anderen Quartale ähnliche quantitative Entwicklungen zeigen." Lentzy fügte hinzu, dass Angebote an Staatsanwälten, Richtern und anderen Zuweisern für Insights gemacht wurden. Die Angebote wurden noch nicht angenommen.
Sachsen-Anhalt hat die Täter-Opfer-Versöhnung für Erwachsene und Jugendliche als erster Bundesstaat in Deutschland 1994 eingeführt, erklärte Justizministerin Franziska Weidinger (CDU). Es ist ein Erfolgsgeschichte. "Es wurde gezeigt, dass es eine spezielle und nachhaltige Wirkung auf Täter und Opfer hat, wenn sie direkt mit einem Opfer konfrontiert und mit dem Verbrechen selbst, seinen Folgen und Wiedergutmachung umgehen," erklärte die CDU-Politikerin.
Die Versöhnung von Tätern und Opfern soll landesweit verfügbar sein und neben der Strafjustiz einen wichtigen Beitrag zum Rechtsstaat und auch zur Sozialfrieden in der Gesellschaft leisten. "Ich bin optimistisch, dass wir die Versöhnung von Tätern und Opfern in dem Land in angemessenen Fällen weiter ausbauen können," sagte Weidinger.
Die Versöhnung von Tätern und Opfern wird vom Land Sachsen-Anhalt und aus EU-Mitteln finanziert. Sie wird für Erwachsene sowie für Jugendliche angeboten.
Aufgrund des Erfolgs der Täter-Opfer-Versöhnung in Sachsen-Anhalt könnten andere Bereiche der Gesellschaft ähnliche Programme einführen, um Gerechtigkeit zu fördern und sozialen Frieden in der Gesellschaft zu fördern. Dieses Angebot, das erst in Sachsen-Anhalt 1994 eingeführt wurde, hat sich bewährt, bei Angelegenheiten, die mit Wiedergutmachung und Entschuldigungen zu tun haben.
Weiterhin hat die Täter-Opfer-Versöhnung in Sachsen-Anhalt auch EU-Mittel erhalten, was ihre Bedeutung nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch auf breiterer, europäischer Skala deutlich macht.
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