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18-Jähriger vergewaltigt: Strafe für Bruder erwartet

Prozess wegen Vergewaltigung
Der Angeklagte soll seine zur Tatzeit 18-jährige Schwester in seinem WG-Zimmer eingesperrt, verletzt und mehrmals vergewaltigt haben.

Er soll seine Schwester monatelang gefangen gehalten, gefoltert und schließlich misshandelt haben: Das Landgericht Konstanz soll heute das Urteil gegen einen 21-Jährigen verkünden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor. Die Taten sollen sich zwischen Januar und Mai 2022 in seiner WG in Konstanz ereignet haben. Er lehnte es ab, sich zu den Vorwürfen zu äußern, als der Prozess am vergangenen Donnerstag begann.

„Ich war der Sündenbock für alles, was ihn beunruhigte“, sagte die damals 18-jährige Schwester während einer Anhörung im Juni 2022, die vor Gericht stattfand. „Er hat seine ganze Wut an mir ausgelassen.“ Sie trat dem Verfahren als Nebenklägerin bei, machte aber auch von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Opfer berichten von Folter

Laut Anklage soll die junge Frau im Mehrbettzimmer immer wieder gefesselt worden sein. Fast täglich soll der 21-Jährige seine Schwester mit Fäusten, Kabeln und anderen Gegenständen geschlagen haben. Er soll ihr die Haare ausgerissen und sie mit einem heißen Messer verbrannt haben. Er soll Zitronensäure auf die Brandwunden gegossen haben, um die Schmerzen zu verstärken.

In dem Verhörvideo sprach der 19-jährige Junge immer wieder von Folter und Weinen. Anfang bis Mitte Mai soll er sie in fünf Nächten vergewaltigt haben. Es heißt, er habe seinen Eltern immer gesagt, dass es seiner Schwester gut gehe. Auch die Mitbewohner waren sich der Tat nicht bewusst, so ein als Zeuge geladener Polizist.

Syrien nach Konstanz

Der Angeklagte nahm seine Schwester mit nach Konstanz, weil sie ihm beim Umzug von einer Wohnung in die andere helfen sollte. Die Teenagerin lebt mit ihren Eltern und fünf weiteren Geschwistern in einem Flüchtlingslager in Schwäbischgmünd. Der Mann war im November 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen. 2021 folgt seine Familie.

Der Angeklagte wurde am 13. Mai festgenommen, nachdem er der örtlichen Polizei einen Hinweis gegeben hatte. Wegen ihm mussten Beamte in die Residenz kommen. Dort soll er seine anderen Schwestern und Brüder missbraucht haben. Aber keine sexuellen Übergriffe.

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