Die Bundespolizei hat an der Grenze zu Polen am Wochenende eine mutmaßliche Schleuserin und 17 Migranten gefasst. Die Migranten, darunter vier Kinder, kamen in vier verschiedenen Gruppen über die Route Russland, Belarus und Polen sowie über Lettland und Polen nach Vorpommern, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag in Pasewalk sagte. Hinweise aus der Bevölkerung hatten dazu geführt, dass die Zuwanderer und die Tatverdächtige von Samstag bis Montagfrüh bei Ladenthin und Grambow aufgegriffen wurden. Alle Migranten, unter anderem aus Afghanistan, Iran, Sudan und Somalia, wurden an die für Asylverfahren zuständige Erstaufnahmestelle des Landes MV in Stern-Buchholz bei Schwerin verwiesen.
Bei der verdächtigen Schleuserin handele es sich um eine 39-jährige Autofahrerin aus der Ukraine, die fünf Menschen aus Afghanistan und dem Iran im Wagen hatte. Die Fahrerin wurde festgenommen, ihr Auto beschlagnahmt. Die Kinder gehörten demnach zu einer Familie aus Afghanistan.
In den letzten Monaten waren Schleusungen von Russland über Belarus und Polen nach Ostdeutschland wieder gestiegen. So wurden im ersten Halbjahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern bisher 748 Fälle bekannt, knapp 50 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022. Deutschlandweit hat die Bundespolizei an den Außengrenzen mit 45 338 unerlaubten Einreisen im ersten Halbjahr dieses Jahres sogar eine Steigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 festgestellt.