Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) verteidigt nach Kritik der Lehrer- und Erziehergewerkschaft GEW geplante Änderungen des Landeskindergartengesetzes. Mit den neuen Regelungen ging die Regierung über die bisherigen Anforderungen an Tagespflegeanbieter hinaus. Angehende Erzieherinnen und Erzieher erhalten nicht mehr wie damals vorgeschrieben nur das erste Ausbildungsjahr, das zweite Jahr wird nicht mehr auf den Facharbeiterschlüssel angerechnet. „Der Nichtkredit ist eine echte Qualitätsverbesserung in unseren Kitas“, betonte Oldenburg am Freitag in Schwerin.
Dadurch könnten bis Ende 2025 rund 260 weitere Pädagogen eingestellt werden. „So verbessern wir die Arbeitsbedingungen und sorgen dafür, dass mehr Fachkräfte vor Ort zur Betreuung, Betreuung und Begleitung der Kinder zur Verfügung stehen“, erklärt Oldenburg. Dafür stellt das Land von 2023 bis 2025 insgesamt 15 Millionen Euro Fördermittel bereit. Diese Investition ist nicht zu unterschätzen. Die im Vergleich zu anderen Ländern ungünstigen Pflegequoten im Nordosten werden seit vielen Jahren diskutiert.
Bei einer Anhörung des Gesetzentwurfs im Bildungsausschuss des Landtages machte die GEW am Donnerstag deutlich, dass Auszubildende, die staatlich anerkannte Erzieher werden, aus ihrer Sicht auch drei Jahre und das Abschlussjahr nicht dürfen in die Zahl der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen einbezogen werden. Nach dem Plan der Liga sollen diese Nachwuchskräfte weiterhin als halbe Ausbildungsstelle zählen. Derzeit werden die Auszubildenden mit 30 % der Ausbildung im ersten Jahr, 40 % im zweiten Jahr und 50 % im dritten Jahr in die Personalkalkulation ihrer Kitas einbezogen.