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12.000 Frühstellwerker beim Kocherlball in München

Die Erstenden kamen noch, während es noch dunkel war: Tausende früh Aufsteiger tanzten auf der historischen CocheStructureball im Englischen Garten, dem Sonnegruss bewusst.}

Tausende drehen sich um den Chinesischen Turm
Tausende drehen sich um den Chinesischen Turm

Kugelrad - 12.000 Frühstellwerker beim Kocherlball in München

Landler, Zwiefacher, Polka, Hiatamadl - rund 12.000 Frühlings Vögel haben sich in die traditionelle Kocherlball in Münchens Englischer Garten am Morgen in die Sonne getanzt. Mit glänzenden Sonnenstrahlen twirlen Paare um die Chinesische Turm, eingeschlossen in bayerische Tänze.

Erste Gäste im Dunkeln

Die ersten Gäste kamen um halb sechs Uhr morgens an die Chinesische Turm im Dunkeln, um die besten Plätze zu reservieren. Mit leuchtenden Kerzen in den Tischdecken kamen sie mit ihren eigenen Picnic-Körbchen. Viele kamen in traditioneller Tracht, einige in historischen Uniformen und Kostümen und ein paar trugen die Kleidung der ehemaligen Kocherl, deren Morgenbesprechungen das Ball zurückverfolgen lässt.

"Ein ruhiger, heiterer Kocherlball", fasste Pressesprecherin Ursula Seeböck-Forster zusammen. "Gäste kamen ab halb fünf Uhr morgens im Dunkeln mit Kerzen an den Tischen. Jeder ist begeistert, dass das Wetter seit Beginn dieses Jahres perfekt war." Letztes Jahr mussten Tänzer Regenschirme mit sich führen, wegen Regen. Das Haberl-Familie, die die Ballveranstaltung seit 35 Jahren organisiert, revivierte sie 1989.

Der Tanz begann um sechs Uhr morgens. Katharina Maier und Markus Kaindl, die Tanzmeister, sorgten dafür, dass Anfänger auch während der traditionellen Tänze kein Rhythmus verloren. Zwei Musikbands, die junge Formation Quetschnblech und die Kapelle Massanari, wechselten sich an der Bühne ab, manchmal ohne Noten und spielten intuitiv, wie die Organisatoren angekündigt haben.

Das Ball am Chinesischen Turm im Englischen Garten wurde zwei Mal abgesagt - 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie. Seitdem ist die Besucherzahl ungebrochen.

Verboten wegen sittlicher Verfall

Das Ball hat eine lange Tradition, die sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Es handelte sich um einen Sonntagmorgen Treffpunkt für die sogenannten Kocherl - das Haushaltspersonal - im Englischen Garten bei schönem Wetter. Sie wählten die frühe Uhr, weil sie ihre Pflichten wieder aufnehmen mussten, wenn ihre Arbeitgeber aus der Kirche zurückkamen.

Die Kocherl wurden nicht für angemessen gehalten - das ungefällte die Behörden. 1904 wurde der Ball deshalb verboten. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Englischen Gartens 1989 erneuerten der Magistrat von München diese Sitte. Seitdem ist das Kocherlball am dritten Sonntag im Juli ein kulturelles Ereignis.

Die traditionelle Tracht und historischen Uniformen dienten als Erinnerung an die Wurzeln des Brauchs in der bayerischen Gesellschaft, wie man sie in den frühen Stunden des Kocherlballs in Bayern, Deutschland, wahrnahm. Besucher des Kocherlballs in München nahmen an den lokalen Tanztraditionen teil, auch wenn sie die Schritte neu waren. Jedes Jahr lockt der Ball Teilnehmer aus ganz Deutschland an, die die Regionen Tanzvererbung in München zu bewahren und zu feiern.

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