Am früheren Berliner Flughafen Tempelhof hat am Freitag eine große Feier zum 100. Jahrestag seiner Eröffnung begonnen. Unter dem Motto «100 Jahre – 100 Stunden» können alle interessierten Berlinerinnen und Berliner dort bis einschließlich Dienstag ein buntes Programm erleben, wie die Tempelhof Projekt GmbH mitteilte – und das praktisch nonstop, wie es hieß.
In der historischen Abflughalle etwa finden Konzerte, Lesungen, Radioshows, Kinovorführungen, Kunstausstellungen, Angebote für Kinder und eine Party wie in den Goldenen Zwanzigern statt. Führungen durch das größte Baudenkmal Europas und über das Flughafengelände bieten Einblicke in die Geschichte.
Auf einer Fläche am früheren Tower beleuchtet eine Ausstellung vor allem die Anfangsjahre des Flughafens. Auch über heutige Projekte rund um das Tempelhofer Feld wird informiert. Im Besucherzentrum am Platz der Luftbrücke können Interessierte Vorträge, Lesungen und Podiumsgespräche erleben.
«An wenigen Orten der Stadt lässt sich die Geschichte der letzten hundert Jahre Berlins und auch Europas so eindrucksvoll erleben wie am ehemaligen Flughafen Tempelhof», erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zur Eröffnung der 100-Stunden-Feier.
Der 2008 geschlossene Flughafen sei ein Symbol der Freiheit. Er erinnere unter anderem an die historische Meisterleistung der Luftbrücke 1948/1949, mit der alliierte Flugzeuge die Menschen im von den Sowjets blockierten Westteil Berlins versorgten. «Tempelhof wird auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Stadt leisten», sagte Wegner mit Blick auf unterschiedlichste Nutzungspläne.
Am 8. Oktober 1923 starteten in Tempelhof die ersten beiden Flugzeuge, das eine ins ostpreußische Königsberg, das andere nach München. 85 Jahre später, am 30. Oktober 2008, endete der Flugbetrieb. Seitdem gehört das Feld den Bürgerinnen und Bürgern. Ebenso lange wird diskutiert, ob das Gelände von der Größe des New Yorker Central Parks ausschließlich für die Freizeitnutzung erhalten bleiben soll, oder ob angesichts der Wohnungsnot in Berlin nicht eine Randbebauung geboten wäre.