Ein junger Mann ist wegen Mordes an einem 19-Jährigen in Schkeuditz bei Leipzig zu 10 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig entschied am Freitag, dass der 21-Jährige das Opfer im Januar vergangenen Jahres auf einem Feldweg mit einem gezielten Kopfschuss getötet hatte. Er will mehr von den Drogen bekommen, die er verkaufen will.
Die Kammer sieht ein Motiv für den Mord in der „äußerst prekären wirtschaftlichen Lage“ des Angeklagten. Der 21-Jährige hat einen Schuldenberg angehäuft, aber keine legale Einnahmequelle. „Sein ganzes Lebensprojekt wird scheitern und er muss so schnell wie möglich mehr Geld bekommen“, sagte der Vorsitzende Richter. Der Sohn eines Zahnarztes und einer Lehrerin will die „Illusion eines erfolgreich gestalteten Lebens“ aufrechterhalten.
Dem Urteil zufolge kannten sich Opfer und Täter aus einem früheren Drogendeal. Der Angeklagte wusste, dass der 19-Jährige Zugang zu mehreren Kilogramm Cannabis hatte. Also gibt er vor, einen wohlhabenden Kunden zu haben. Beide fuhren zu einem Geschäft, das angeblich 5 kg Cannabis trug. Der 21-Jährige schoss dem 19-Jährigen dann auf dem Platz von Schkeuditz „aus nächster Nähe“ in den Kopf. Woher er die Waffe hatte, ist unklar.
Der Angeklagte gab vor Gericht zu, dass er für den Tod des 19-jährigen Mannes verantwortlich war. Er führte auch persönlich die Polizei an, um die Leiche zu finden. Während des Verfahrens machte er jedoch widersprüchliche Angaben zum Hergang der Ereignisse. Letztendlich bezeichnete er die Schießerei als Unfall.
Die Staatsanwaltschaft fordert für den 21-Jährigen eine 12-jährige Jugendstrafe, seine Verteidiger fordern eine Haftstrafe wegen Totschlags. Ein Urteil steht noch aus.