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Ramiro kritisiert die Liste der sicheren Herkunftsländer

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramiro kritisierte die Einstufung Moldawiens und Georgiens als sichere Herkunftsländer. Die Ausweisung von immer mehr Ländern als sichere Herkunftsländer sei „leider kein sinnvoller und auf Dauer durchzuhaltender Weg“, sagte der Linken-Politiker am Freitag....

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramiro (links) spricht im Bundesrat. Foto.aussiedlerbote.de
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramiro (links) spricht im Bundesrat. Foto.aussiedlerbote.de

Migration - Ramiro kritisiert die Liste der sicheren Herkunftsländer

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramiro kritisierte die Ausweisung Moldawiens und Georgiens als sichere Herkunftsländer. Die Ausweisung von immer mehr Ländern als sichere Herkunftsländer sei „leider kein sinnvoller und auf Dauer durchzuhaltender Weg“, sagte der Linken-Politiker am Freitag. Wichtiger ist, dass Länder wie Marokko, Tunesien und Algerien besser zusammenarbeiten, um Bürger, die das Land verlassen mussten, zu identifizieren und zurückzunehmen. Thüringens Vizekanzler und Innenminister Georg Maier (SPD) sprach sich öffentlich für eine Erweiterung der Liste aus.

Der Bundesrat hat am Freitag der Ausweisung Moldawiens und Georgiens als sichere Herkunftsländer zugestimmt. Ziel ist es, den Anstieg der Zahl der Asylbewerber zu begrenzen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres lag die Zustimmungsquote für Asylbewerber aus den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken bei unter 0,1 %.Thüringen enthielt sich im Landtag der Stimme.

Im Falle eines sicheren Herkunftsstaates wird davon ausgegangen, dass es in der Regel keine Verfolgung und keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung gibt und dem Asylbewerber daher in seinem Heimatland kein ernsthafter Schaden droht. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Asylanträge abgelehnt werden. Darüber hinaus haben Asylanträge keine aufschiebende Wirkung. Das bedeutet, dass Betroffene gegen einen negativen Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge Klage einreichen können, den Ausgang des Verfahrens jedoch im Ausland abwarten müssen. Dies gilt bisher für EU-Länder sowie Ghana, Senegal, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Nordmazedonien, Albanien, Kosovo und Montenegro.

Derzeit stammen mehr als 15 % der in Deutschland abgelehnten Asylanträge aus Georgien und Moldawien, sagte Joachim Stamp (FDP), der Beauftragte der Bundesregierung für Migrationsabkommen. Der Bundesratsentscheid lege den Grundstein dafür, „dass wir nun mit dem Migrationsabkommen unsere bereits gute Zusammenarbeit mit beiden Ländern auf ein neues Niveau heben und die irreguläre Migration deutlich reduzieren können.“

Gleichzeitig ist geplant, die bestehenden Saisonarbeiterregelungen mit diesen Ländern zu verbessern und „Bildungspartnerschaften“ zu fördern. Die Bundesregierung bemüht sich zudem um die Rekrutierung georgischer und moldauischer Arbeitskräfte, insbesondere im Pflegebereich, die derzeit in anderen Ländern prekäre Beschäftigungsverhältnisse haben.

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Quelle: www.stern.de

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